Seit mehreren Monaten verhandelte die Regional-Fluggesellschaft InterSky mit Swiss über eine Interline-Kooperation, um Zubringerpassagiere über den Swiss-Hub Zürich zu befördern. Profitiert hätten nicht nur Gäste aus aller Welt, die über Zürich nach Graz und Salzburg reisen möchten, sondern vor allem die Wirtschaft in Graz und Salzburg, die über Zürich in die ganze Welt hätte reisen können. Der Flughafen Zürich verfügt über einen hervorragenden Ruf als fortschrittlichster Umsteige-Flughafen Europas. Gleichwohl sieht sich Swiss gezwungen, von der Interline-Kooperation Abstand zu nehmen.
Die Flugzeiten werden nun für den Lokalverkehr optimiert, heißt es in einer Pressemitteilung. So entstehen nach Angaben des Unternehmens deutlich bessere Abflugzeiten für den „Point to Point“ - Verkehr als die bisherigen Verbindungen, die noch an die Swiss Wellen angepasst waren. Erfreulicherweise entwickeln sich die Verbindungen auch ohne eine Zusammenarbeit äußerst positiv. Zu erwarten sind jedoch deutlich höhere Anlaufkosten als zunächst budgetiert.
In Graz hat das Passagieraufkommen bereits eine Größenordnung erreicht, die die Beibehaltung der drei täglichen Rotationen erlaubt. Hierbei setzt InterSky jedoch darauf, dass sich wegen der zukünftig deutlich verbesserten Zeiten das Passagiervolumen weiter rasch und deutlich erhöhen wird. Da die Verbindung nach Salzburg das geringere Lokalaufkommen hat, wird vorübergehend auf die Mittagsrotation verzichtet. Dadurch verringert sich die Frequenz von bisher drei täglichen Rotationen auf zwei. Eine Wiederaufnahme bei steigenden Passagierzahlen ist jederzeit möglich. Der aktualisierte Flugplan, gültig ab 1. August 2013 wird in den nächsten Tagen online gestellt.
"Ziel der gemeinsamen Kooperation mit Swiss war es, nicht nur für die lokalen Passagiere mit einem Früh- und Spät-Flug diese Strecken zu bedienen, sondern durch genau abgestimmte Zeiten auch die Anschlüsse von Swiss mit minimalen Umsteigezeiten zu erreichen. Um dies zu gewährleisten, erklärte sich InterSky bereit, von Anfang an zusätzlich auch noch eine dritte tägliche Rotation anzubieten. Im Januar 2013 wurde die Strecke von Zürich nach Graz aufgenommen, die Verbindung nach Salzburg folgte im April 2013. Doch die besten Anschlusszeiten nützen nichts, wenn der Passagier nicht die günstigen Durchgangstarife buchen kann. Genau an diesem Punkt musste nun Swiss einen Rückzieher machen", so Peter Oncken geschäftsführender Gesellschafter der InterSky.
"Wir nehmen mit Bedauern die Entscheidung von Swiss zur Kenntnis. Es ist enttäuschend, dass dem Reisenden nicht die freie Entscheidung des Umsteigeflughafens überlassen wird. So wäre Zürich eine echte Ergänzung gewesen als Umsteige-Punkt zu den bisherigen Möglichkeiten ab Graz und Salzburg via Wien, Frankfurt, München, etc. Natürlich kann ich die Gründe verstehen, dass man durch die Zusammenarbeit mit Swiss eine Schwächung der eigenen Lufthansa und Austrian Zubringerdienste sieht. Aber dies musste den Beteiligten schon zu Beginn der Kooperations-Gespräche klar gewesen sein. Was das mit der versprochenen Service – Offensive des Lufthansa Konzerns zu tun hat, zu dem auch die Swiss gehört, ist mir ein Rätsel“, sagt Renate Moser, Gründerin und Geschäftsführerin der InterSky.
Hans Rudolf Wöhrl, Chef der INTRO – Group und Hauptgesellschafter der InterSky meint ergänzend: "Im Gegensatz zu Renate Moser war ich nicht sonderlich überrascht. Solche kurzfristigen Kursänderungen im Lufthansa Konzern kenne ich seit über 30 Jahren und als die Interline-Kooperation so lange auf sich warten ließ, habe ich im Stillen schon über Alternativen nachgedacht! Die gibt es zuhauf, denn eine Reihe von Flughäfen sind auf der Suche nach einer verlässlichen Airline, die nach dem Rückzug von AirBerlin sowie der Lufthansa und vielen anderen, regionale und wichtige Strecken bedient. Aber wir bleiben dem Markt in Zürich, Graz und Salzburg treu! Eine Streckeneinstellung zum jetzigen Zeitpunkt würde nicht unserer Mentalität entsprechen!“
Preissenkung der Tickets
Bereits vor einigen Tagen hat InterSky den voll flexiblen Eco-Flex Tarif um 70 EUR pro Strecke deutlich reduziert. "Es war schon immer unsere Philosophie die Passagiere nicht abzuzocken, nur weil sie kurzfristig und flexibel einen Business Tarif benötigen! Wir liegen damit deutlich unter dem Tarifniveau der meisten großen Airlines! Das sind wir unserer wichtigsten Kundschaft, dem Geschäftsreisenden, einfach schuldig. Am unteren Ende haben wir eine faire und bewährte Preisstruktur mit Tickets ab 99 EUR pro Strecke beibehalten. Auf noch günstigere Schnäppchenpreise verzichten wir bewusst, um in der sogenannten „Mitte“, also dort wo der Vielflieger bucht, preiswert bleiben zu können.“. so Roger Hohl, Leitung Verkauf und Marketing von InterSky.
Seit wenigen Tagen ist auch die neue Internet-Präsenz online, Austrian Wings berichtete.
(red / InterSky / Titelbild: InterSky ATR 72 OE-LID, Symbolbild - Foto: Marcel Hohl)