Lunacek: Sperre Syrischen Luftraumes Gebot der Stunde ...
Wer nicht weiß, wohin er will, der darf sich nicht wundern, wenn er ganz woanders ankommt (Mark Twain)
Manchmal fällt man über Dinge, die glaubt man nicht, selbst wenn man es drei mal liest. Gestern forderte Fr. Lunacek "Vizepräsidentin und außenpolitische Sprecherin der Grünen Fraktion im Europaparlament" in einer Presseaussendung die Sperre Syrischen Luftraumes. Es ist kaum vorstellbar, dass sie gewusst hat was das in Realität bedeutet, sonst hätte sie dies mit Sicherheit nicht gefordert.
Fr. Lunacek stellt sich eine "mit UN-Mandat legitimierte begrenzte Aktion der Staatengemeinschaft, die zumindest Luftangriffe verhindern kann" vor. Und "damit darf kein Einstieg in eine Intervention passieren, sondern es muss in einem entsprechenden Mandat der Schutzauftrag für die Zivilbevölkerung definiert sein, der ein Hineinziehen der Staatengemeinschaft in den Bürgerkrieg auch explizit ausschließt."
(http://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20130528_OTS0163/lunacek-luftraumsperre-ueber-syrien-zum-schutz-der-zivilbevoelkerung-ist-gebot-der-stunde )
Fr. Lunacek als Pippi Langstrumpf im Europaparlament ... ich mach mir die Welt, wie sie mir gefällt. Bar jedweder Ahnung in diesem Bereich fordert sie militärisch die Quadratur des Kreises. Was ihr natürlich in der Blumenkinder Fraktion kaum schaden kann, die sind diesbezüglich ähnlich ahnungslos (und stolz drauf!) wie Fr. Lunacek.
Deshalb ein bisschen militärischer Nachhilfeunterricht ...
Eine "Luftraumsperre" zwecks Hintanhaltung der Luftangriffe in Syrien – sprich das Unterbinden der Nutzung des Syrischen Luftraumes für die Syrischen Streitkräfte IST eine Intervention und zwar eine "äußerst robuste".
Über den Luftraum welchen man sperren will, muss man zuerst Kontrolle erlangen. Anders gesagt, man muss zuerst einmal hinein in den Luftraum.
Im Fall von Syrien legt man sich mit einem der größten Flugabwehrnetze in Nahost an.
Rund 40.000 Mann aufgeteilt auf zwei Divisionen bestehend aus 25 Brigaden beträgt die Stärke der Syrischen Fliegerabwehrkräfte. Bewaffnet sind diese mit ~1.000 festen und mobilen Flugabwehr-Raketen-Startern und rund 4.000 festen und mobilen Flugabwehrgeschützen.
Die Syrischen Luftstreitkräfte, bestehend aus rund 60.000 Mann, verfügen konservativ gerechnet über rund 400-800 Überschall-Kampfflugzeuge und an die 200 Kampf- und Transporthubschrauber welche von 10-15 Basen aus operieren.
Um dieser militärische Organisation die Nutzung ihres eigenen Luftraumes zu verwehren bedarf es mehr als einer blauäugigen OTS-Pressemeldung, Fr. Lunacek. Denn die Syrer werden sich das wohl nicht gefallen lassen.
Und da braucht man dann sehr viele von den ungeliebten Eurofightern & Co und zwar nicht von der kastrierten Darabos-Variante, sondern die richtigen – jene die "bum-bum" machen, weil sie in der Lage sind die Präzistionsmunition zu tragen und abzuwerfen, weil sie mit Selbstschutzssystemen ausgestattet und sich so gegen die Fliegerabwehr zur Wehr setzen können und weil sie mit Sensoren und Datenaustauschsystemen ausgestattet sind, welche sie in die Lage versetzen Ziele zu finden und Gebiete zu kontrollieren - alles Dinge die man bei den Bundesheer-Eurofightern abbestellt hat.
Und das ist auch keine "begrenzte Aktion" sondern ein ausgewachsener Luftkrieg welcher ein paar Wochen dauert,viele Milliarden kostet, Unmengen an teurer Präzisionsmunition verschlingt und nicht unter ein vielen tausend Toten abgeht ... und ohne die so ungeliebte NATO würde sich das auch nicht realisieren lassen.
Ich bin mir sehr sicher, dass Fr. Lunacek unter den ersten wäre, welche Kerzerln tragend protestierend durch die Städte zöge, wenn ihr Wunsch wahr würde.
Somit eine Empfehlung an Fr. Lunacek: Bitte kümmern Sie sich um Sachverhalte von denen Sie Ahnung haben, wie z.B. die Farbe von Radwegen oder gendergerechte Formulierungen, und überlassen Sie die ernsthaften Dinge jenen Leuten, welche wissen wovon sie sprechen.
Text: "Airpower.at"-Team
Titelbild: Eurofighter des Österreichischen Bundesheeres, Symbolbild - Foto: Peter Hollos
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