"Die ZFL-Studie ist eine wichtige Grundlage für die Weiterentwicklung unseres Flughafens. Sie zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind und für die wirtschaftliche Entwicklung der gesamten Region eine entscheidende Rolle spielen“, so Maria Anna Muller, Sprecherin der Geschäftsführung Flughafen GmbH Kassel.
Der Aufsichtsratsvorsitzende der FGK, Hessens Finanzminister Dr. Thomas Schäfer machte deutlich, dass die Flughafen-Anteilseigner – das Land Hessen, die Stadt und der Landkreis Kassel sowie die Gemeinde Calden – trotz einiger üblicher Anfangsschwierigkeiten zutiefst von der Richtigkeit des Ausbaus überzeugt sind. Die heute vorgestellte Studie unterstreiche noch einmal nachdrücklich die regionalwirtschaftliche Bedeutung. "Die Entscheidung für den Aus- und Neubau des Kasseler Flughafens war eine für die Wirtschaft, die verkehrliche Infrastruktur und vor allem die Bürgerinnen und Bürger in Nordhessen absolut richtige und notwendige Entscheidung. Die Nachfrage nach Luftverkehr und damit die wirtschaftliche Basis für den Flughafenausbau ist hier mehr als an vielen anderen Orten in Deutschland gegeben.“ Dass der Flugverkehr von Kassel-Calden aus sich zunächst einmal über mehrere Jahre hinweg langsam entwickeln müsse, sei den Eigentümern von Anfang an klar gewesen.
Wertschöpfungs- und Beschäftigungseffekte 2012
Ende 2012 gab es am Flughafen Kassel-Calden 704 direkte Arbeitsplätze in 19 Betrieben. Gegenüber dem Jahr 2005 mit rund 587 direkten Arbeitsplätzen, ist die Beschäftigung am Flughafen um rund 20 Prozent gestiegen. Insgesamt sind im Jahr 2012 mit der Leistungserstellung am Flughafen 2.170 direkte, indirekte und induzierte Arbeitsplätze verbunden. "Dies ist besonders überraschend", sagt Prof. Dr. Klophaus, "da durch die Umsiedlungen und Baumaßnahmen der Betriebe eher mit einem Rückgang der Arbeitsplatzzahlen zu rechnen gewesen wäre“. Daraus resultiert eine Bruttowertschöpfung von 137,4 Millionen Euro, davon allein 44,6 Millionen Euro unmittelbar am Flughafen. Im Jahr 2012 können die öffentlichen Haushalte damit den erforderlichen Verlustausgleich für die Flughafenbetreibergesellschaft von 6,6 Millionen Euro durch Steuereinnahmen aus den direkten, indirekten und induzierten Effekten in Höhe von 34,4 Millionen Euro mehr als ausgleichen.
Kassel-Calden als Standortfaktor für Nordhessen
Als Schnittstelle zwischen Luft- und Bodenverkehr verbessert der Flughafen die Erreichbarkeit der Region. Gerade für Geschäftsreisende hat der Zugang zum nationalen und internationalen Luftverkehrsnetz einen hohen Stellenwert. Namhafte Arbeitgeber in Nordhessen – wie beispielsweise Wintershall, das Volkwagenwerk in Baunatal, die K+S Gruppe mit Hauptsitz in Kassel oder B. Braun Melsungen – wie auch viele kleinere und mittelständische Unternehmen in der Region haben einen hohen Mobilitätsbedarf. Schon heute zählen diese Unternehmen zu den Nutzern des Flughafens Kassel-Calden in der Business Aviation.
Mit dem für das Jahr 2023 prognostizierten Luftverkehrsaufkommen wird der Flughafen Kassel-Calden als Standortfaktor für die nordhessische Wirtschaft weiter an Bedeutung gewinnen. Zugleich wird der Flughafen als Wirtschaftsfaktor wichtiger. Im Jahr 2023 sind nach der Studie in einem mittleren Szenario 4.599 Arbeitsplätze direkt, indirekt und induziert von der Leistungserstellung am Flughafen abhängig. Diese Zahl beinhaltet noch nicht die zusätzliche Beschäftigung im alten, nun zum Gewerbegebiet umgewandelten Verkehrslandeplatz.
(red / Kassel-Calden)