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Deutsche Luftfahrt fordert gemeinsame Strategie für ganz Europa

"Die Luftverkehrswirtschaft steht durch staatliche Alleingänge bei Steuern, weitreichende Verbraucherauflagen und strikte Betriebszeiten mit dem Rücken zur Wand. Die Wettbewerbsfähigkeit des Luftverkehrsstandortes Deutschland und die Zukunft unserer Unternehmen und Arbeitsplätze ist bedroht. Was wir dringend brauchen sind klare Spielregeln für die Luftfahrt in einem intensiven, globalen Wettbewerb und eine gemeinsame europäische Luftfahrtstrategie,“ sagte der Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Luftverkehrswirtschaft, Klaus-Peter Siegloch, am Mittwoch in einem Gespräch zwischen Bundesverkehrsminister Dr. Peter Ramsauer, den Spitzen der deutschen Luftverkehrswirtschaft sowie Vertretern verschiedener Landesregierungen.

Lufthansa-CEO Dr. Christoph Franz erläuterte, dass die europäische Luftverkehrsindustrie im weltweiten Vergleich weiterhin hinterher hinke: "Die nächste Legislaturperiode und die sich daraus ergebenden politischen Rahmenbedingungen werden entscheidend sein, ob die deutschen Fluggesellschaften wieder zur Weltspitze aufholen können. Die Wahlprogramme der meisten Parteien sprechen sich gegen nationale Alleingänge aus. Das ist der richtige Ansatz und wir warten gespannt auf die Taten zu Beginn der neuen Legislaturperiode.“

Dr. Michael Kerkloh, Vorsitzender der Geschäftsführung des Münchner Flughafens ergänzte, dass neben den Airlines auch die Flughäfen unter den Rahmenbedingungen leiden. "Es ist grundsätzlich falsch, dass Entscheidungen über Infrastruktur ausschließlich lokal getroffen werden, obwohl die Interessen des gesamten Wirtschaftsstandortes Deutschland berührt sind. Deshalb regen wir an, dass Bund und Länder zu Beginn der nächsten Legislaturperiode ein gemeinsames Luftverkehrskonzept erarbeiten. Von solch einem Konzept erwarten wir auch klare Aussagen zur künftigen Flughafenpolitik von Bund und Ländern“, sagte Kerkloh.

DFS-Chef Prof. Klaus-Dieter Scheurle verwies auf die nachdrücklichen Einsparbemühungen der Flugsicherungen, bemängelte jedoch die derzeit gültigen Regulierungsvorgaben "Diese", so Scheurle, "berücksichtigen derzeit weder die Bemühungen der Flugsicherungen zur Kosteneinsparung noch die Optimierungen im Luftraum, die den Luftraumnutzern ebenfalls erhebliche Einsparungen bringen. Wir arbeiten nachdrücklich daran, hier zu Änderungen zu kommen“.

An dem Austausch im Rahmen der Initiative Luftverkehr für Deutschland nahmen die CEOs der Deutschen Lufthansa AG, der Flughafen München GmbH, der DFS Deutsche Flugsicherung GmbH und Air Berlin teil. Auf Regierungsseite war Bundesminister Dr. Peter Ramsauer vertreten. Für die Bundesländer nahmen der Landesverkehrsminister Jürgen Vogelsänger (Brandenburg) sowie die Staatssekretäre Steffen Saebisch (Hessen), Gunther Adler (Nordrhein-Westfalen) und Christian Gaebler (Berlin) teil.

Unter der Schirmherrschaft des Bundesministers für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, Dr. Peter Ramsauer, sind airberlin, die DFS Deutsche Flugsicherung GmbH, die Flughafen München GmbH, die Fraport AG, die Deutsche Lufthansa und der Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL) in der Initiative "Luftverkehr für Deutschland” zusammengeschlossen. Ziel der gemeinsamen Plattform von Luftverkehrsbranche und Politik ist es, den Luftverkehrsstandort Deutschland im globalen Wettbewerb nachhaltig zu stärken.

(red / Initiative Luftverkehr für Deutschland / Titelbild: Passagiere beim Check-In, Symbolbild - Foto: PA / Austrian Wings Media Crew)