Jüngster Schritt auf dem Weg zu alternativen Antrieben ist jetzt die Inbetriebnahme von sechs neuen Elektro-Smart-Fahrzeugen für die „Ramp Agents“ – Flughafen-Mitarbeiter, die für die Koordination der Dienste während der Flugzeugabfertigung auf dem Vorfeld verantwortlich sind. Die Batteriekapazität reicht jeweils für zwei Dienstschichten, bevor die Wagen wieder an die Steckdosen angeschlossen werden müssen. „Das passt hervorragend in den Betriebsablauf, dient der Umwelt und ist auch wirtschaftlich sinnvoll“, erläutert Christian Noack, Geschäftsführer der Bodenverkehrsdienste. Zugleich seien zehn weitere Mercedes-Sprinter mit Erdgas-Antrieb bestellt worden, die als Mannschafts- und als Schleppfahrzeuge eingesetzt werden sollen.
„Das Mobilitätskonzept sieht vor, dass Neufahrzeuge grundsätzlich mit alternativen Antrieben zu beschaffen sind“, so der zuständige Projektleiter in der Umweltabteilung, Volker Budde. „Bei normalen Fahrzeugen ist das ohne weiteres möglich, bei Spezialfahrzeugen wird jeder Einzelfall zunächst geprüft. Wenn der Markt wirtschaftlich und technisch vernünftige Alternativen bietet, wird die Entscheidung ebenfalls zugunsten der Nachhaltigkeit ausfallen.“ Dabei geht es um 25 Lastkraftwagen und 171 Spezialfahrzeuge wie zum Beispiel Flugzeug-Schlepper.
Bei den Personenwagen werden schon heute 20 Prozent aller Fahrzeuge mit Strom oder Bio-Erdgas betrieben. Bis 2015 sollen es bereits 50 Prozent sein. Von den Bussen fahren derzeit 32 Prozent – das sind sechs Fahrzeuge – mit Erdgas. Geplant ist hier, dass 2020 insgesamt 15 Busse mit Erdgas und vier weitere mit elektrischem Strom oder – wenn verfügbar – mit Wasserstoff betrieben werden. Die Gepäckschlepper sind heute schon zu 100 Prozent mit Erdgas im Einsatz.
Grundsätzlich wird bei künftigen Ausschreibungen immer zunächst nach alternativen Antrieben gefragt. Dabei geht es um Gas, Elektro-Fahrzeuge, Hybridantriebe und später auch Wasserstoff- und Brennstoffzellenantriebe.
Im „Mobilitätskonzept 2020“ werden nach den Plänen auch die Fahrzeuge der Mitarbeiter berücksichtigt: Dazu sollen im Mitarbeiter-Parkhaus Elektro-Ladesäulen zur privaten Nutzung aufgestellt werden. Aber auch die Passagiere werden künftig Elektro-Ladesäulen in den Parkhäusern des Flughafens nutzen können.
„Wir sind sicher, dass wir unsere Ziele erreichen können“, sagt der Vorsitzende der Geschäftsführung am Hamburg Airport, Michael Eggenschwiler. „Denn der Markt hat die notwendigen Angebote und arbeitet am Ausbau weiterer Möglichkeiten. Außerdem sind unsere Pläne wirtschaftlich darstellbar.“
(red / Flughafen Hamburg / Titelbild: Hamburg Airport)