Dabei steuerten die Maschinen - ab den 1970er Jahren zumeist Großraumjets vom Typ Boeing 747, DC-10 oder Lockheed Tristar - zunächst über ein ILS-ähnliches System direkt auf den "Checkerboard Hill" zu, um dann in geringer Höhe über der Millionenstadt eine Rechtskurve nach Sichtflugregeln (VFR) einzuleiten. Erst unmittelbar vor dem Aufsetzen wurde das Flugzeug wieder in eine horizontale Lage gebracht.
Die in der Einflugschneise im Stadtteil Kowloon gelegenen Häuser durften maximal 6 Stockwerke haben um den Flugverkehr nicht zu behindern. Zwischen Mitternacht und sechs Uhr Früh herrschte zudem ein Flugverbot.
Aufgrund akuter Überfüllung von Kai Tak wurde in den 1990er Jahren der Bau des neuen Flughafens Chek Lap Kok beschlossen. Heute vor 15 Jahren, am 6. Juli 1998, schloss Kai Tak nach 73 Jahren Betriebsamkeit für immer seine Pforten und der Flugbetrieb wurde nach Chek Lap Kok verlegt.
Um 0:06 Uhr (also schon am 7. Juli) startete Cathay Pacific Flug 251 als letzter Linienflug von Kai Tak, rund eine Stunde später folgte ein A340 der gleichen Gesellschaft, der zum neuen Flughafen überstellt wurde.
Angeblich soll der an diesem Abend diensthabende Lotse die Befeuerung und die Vorfeldbeleuchtung mit den Worten "Goodbye Kai Tak and thank you" abgeschaltet haben.
Obwohl es verschiedene Konzepte zur Nachnutzung des Areals gab, liegt es bis heute weitgehend brach. Ein Teil der Landebahn wurde abgerissen, doch das Gelände ist - vor allem aus der Luft - immer noch deutlich als einstiger Flughafen zu erkennen.
Und auch ein Stück von Luftfahrt ist nach wie vor auf dem historischen Gelände beheimatet: Der "Hong Kong Aviation Club", ein nobler Fliegerclub im britischen Stil der 1930er Jahre, unterhält auf dem Areal nach wie vor ein Clubhaus und der vereinseigene Hangar beherbergt laut Homepage der Vereinigung mehrere Helikopter. Wie lange noch, ist allerdings ungewiss.
(red / Titelbild: Boeing 747 von Kalitta im Anflug auf Hong Kong Tai Tak, im Hintergrund "Checkerboard Hill" - Foto: Screenshot YouTube)