Österreich

AUA reduziert Fokker-Flotte bis WFP 2013/14 um bis zu drei Maschinen

Die österreichische Lufthansa-Tochter hat mit der Reduktion ihre Fokker 70/100-Flotte begonnen. Eine Fokker 70, die OE-LFK, wurde bereits mit 1. August stillgelegt.

"Bei diesem Flugzeug würde jetzt ein Engine Change anstehen, der mehrere hunderttausend Euro kosten würde. Die OE-LFK ist ein so genanntes cold standby Aircraft, das schon länger nicht im Netz eingeplant ist. Daher haben wir in dem Zusammenhang entschieden, das Flugzeug gleich auszuflotten", bestätigte AUA-Sprecherin Patricia Strampfer die Austrian Wings Recherchen. In den kommenden Jahren würden 500 Millionen Euro in die Flotte investiert, unter anderem erhalten die verbliebenen Fokker 70/100 ein neues Kabinenlayout.

Mit Winterflugplan 2013/14 könnten dann noch zwei Fokker 70 aus dem Flugbetrieb genommen werden. Das wäre eventuell durch einen "optimierten Wartungsplan" möglich, durch den "ein weiterer A320 bereedert werden könnte". Dies werde derzeit evaluiert, sei allerdings noch nicht entschieden.

"Es wird dadurch zu keinen Streckenänderungen kommen", betonte Strampfer.

"Eine besondere Herausforderung ist der Ausgleich der benötigten Pilotenkapazität auf Airbus und Boeing und des Pilotenüberhangs aufgrund der verkleinerten Fokkerflotte. Für viele unserer Kollegen ergeben sich daraus Umschulungschancen, aber es muss auch klar gesagt werden, dass für einen Teil der Fokker-bzw. Dash-Kapitäne zwar ein Cockpitarbeitsplatz erhalten werden kann, aber ein Einsatz im rechten Sitz eine notwendige Maßnahme ist. Über die genauen Modalitäten dieser schwierigen Entscheidung muss mit dem Bordbetriebsrat beraten werden", heißt es dazu in einem Mail von Tyrolean Geschäftsführer Klaus Froese an die Belegschaft.

23 Fokker in der AUA-Flotte

Abzüglich der bereit aus dem Flugbetrieb genommenen OE-LFK betreibt die AUA derzeit 8 Fokker 70, die bis zu 80 Passagieren Platz bieten (OE-LFG, OE-LFH, OE-LFI, OE-LFJ, OE-LFL, OE-LFP, OE-LFQ, OE-LFR), sowie 15 Fokker 100 mit einer Passagierkapazität von 100 Sitzen. (OE-LVA, OE-LVB, OE-LVC, OE-LVD, OE-LVE, OE-LVF, OE-LVG, OE-LVH, OE-LVI, OE-LVJ, OE-LVK, OE-LVL, OE-LVM, OE-LVN, OE-LVO). Die Maschinen werden sowohl im Linien- als auch im Charterverkehr eingesetzt.

Einflottung von Fokker-Nachfolger bereits 2015?

Der AUA-Vorstand hat in der Vergangenheit mehrfach betont, die Fokker-Flotte bis zum Jahr 2016 ersetzen zu wollen. Spätestens 2018 sei jedoch das "definierte Ablaufdatum" dieser Flugzeuge endgültig erreicht, so Tyrolean Geschäftsführer Klaus Froese.

Derzeit würden Flugzeuge der Hersteller Bombardier, Airbus und Embraer als Nachfolgemuster evaluiert. Eine endgültige Entscheidung dürfte für 2014 zu erwarten sein.

Nach Austrian Wings Recherchen besteht die Möglichkeit, dass mit der Einflottung des neuen Musters - mutmaßlich der Bombardier CSeries - bereits 2015 begonnen werden könnte.

(red / Titelbild: Fokker 70 der AUA/Tyrolean Airways - Foto: Austrian Wings Media Crew)