Es war Dienstagabend, als der britische Universitätslektor Mark Leiser von Glasgow nach London fliegen und anschließend mit dem Zug weiter nach Portsmouth reisen wollte. Allerdings verzögerte sich der Abflug der Maschine von 21:20 auf nach 22 Uhr, was den Fluggästen vom Personal am Gate mitgeteilt wurde.
Leiser fragte dem Bericht zufolge dann das Personal, wann der letzte Zug vom Flughafen Gatwick in die Innenstadt fahre, woraufhin ihm beschieden wurde, dass man nicht für die gesamte Reisekette verantwortlich sei.
Nach einer kurzen Diskussion schrieb er schließlich auf Twitter: "Flug um 90 Minuten verspätet (...). EasyJet weigert sich, die Kosten für die Weiterreise nach Portsmouth zu erstatten..."
Diesen Beitrag dürfte auch ein Verantwortlicher von EasyJet gelesen haben, denn nur kurz darauf wurde Leiser vom Personal der Fluglinie aus der Schlange der wartenden Passagiere herausgeholt. Man teilte ihm mit, dass man ihn nicht befördern wolle, woraufhin Leiser twitterte: "Manager von Easyjet verweigert mir Boarding, weil ich EasyJet kritisiert habe..."
Während die übrigen Passagiere bereits in das Flugzeug einsteigen durften, belehrte ihn der Manager: "Wenn Sie Postings wie diese veröffentlichen, glauben Sie doch nicht, noch an Bord zu gelangen."
"Ich war keine Bedrohung, sondern nur kritisch. Ich nenne das freie Meinungsäußerung", erwiderte Leiser. Der EasyJet Manager wollte daraufhin wissen, ob Leiser etwa Anwalt sei, woraufhin dieser sich als als Professor für Recht an der Universität Strathclyde in Glasgow zu erkennen gab.
Schließlich durfte er das Flugzeug doch noch boarden und mitfliegen.
Auf Anfrage erklärte EasyJet Medienberichten zufolge, dass man den Vorfall bedauere, es sei allerdings noch nie einem Passagier wegen derartigen Postings der Mitflug verweigert worden, wegen störendem Verhalten allerdings schon.
(red / Titelbild: Airbus A319 von EasyJet, Symbolbild - Foto: PA / Austrian Wings Media Crew)