Die österreichischen Verkehrspiloten erwarten nun Unterstützung vom Verkehrsministerium. „Österreich hat sich im Vorfeld vorbildlich verhalten und als eines von nur zwei Ländern seine Bedenken mit einem NEIN im Ausschuss der Luftfahrbehörden untermauert“, lobt Capt. Lenz. Außerdem hat die Mehrheit der österreichischen EU-Parlamentarier das neue Gesetz abgelehnt. „Da sich am Problem aber nichts geändert hat, erwarten wir nun, dass die Verkehrsministerin Wort hält und diese Sicherheitslücken, die von ihr selbst auch erkannt und kritisiert wurden, für Österreich stopft und mit Verordnung repariert“.
Hintergrund: Das EU-Parlament hat am 9.10. einen Vorschlag der EU-Kommission für einheitliche Arbeitszeitregeln für Bordpersonal abgesegnet, obwohl der Verkehrsausschuss dessen Ablehnung empfohlen hatte. Pilotenvertreter kritisierten im Vorfeld, dass das neue Gesetz zwar manche Verbesserungen enthalte, aber in mehreren Bereichen Einsatzzeiten erlaube, die weit jenseits der von Wissenschaftern für sicher gehaltenen Grenzen lägen. Fokus der Kritik waren Nachtarbeitszeiten von bis zu 12:30 statt der empfohlenen 10 Stunden und bis zu 22 Stunden Wachzeit bei Kombination von Bereitschaftsdienst und Flug. Das österreichische Verkehrsministerium hatte sich v.a. wegen des letzteren Punktes im Vorfeld gegen den Entwurf ausgesprochen. Um eine Abstimmung im Sinne der Kommission sicherzustellen, hatte Verkehrskommissar Siim Kallas am Vorabend der Abstimmung im EU-Parlament noch zugestanden, dass weiterhin strengere nationale Regelungen zulässig sein sollen, obwohl dies zuvor stets vehement abgelehnt wurde.
(red / ACA / Titelbild: Piloten im A320-Cockpit, Symbolbild - Foto: PA / Austrian Wings Media Crew)