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München: 550 Mitarbeiter stehen für den Winterdienst bereit

Für die Verantwortlichen des Winterdienstes der Flughafen München GmbH (FMG) gilt ein Motto: Nach dem Winter ist vor dem Winter. Gleich nachdem der vergangene Winter – einer der härtesten seit Eröffnung des Flughafens – vorbei war, wurde damit begonnen, Auswertungen zu erstellen, Konzepte zu überarbeiten, Geräte und Fahrzeuge instand zu setzen sowie auf den neuesten technischen Stand zu bringen, teilte der Flughafen jetzt in einer Aussendung an die Medien mit.

Für die kommende Frostperiode ist der Airport bestens gerüstet: Sämtliche Lager des Winterdienstes am Münchner Airport sind aufgefüllt – 600.000 Liter flüssiges Taumittel, 100 Tonnen Auftau-Granulat und 600 Tonnen Quarzsand stehen zur Verfügung. Hinzu kommen 300 Tonnen Split und 800 Tonnen Streusalz für Straßen und Wege im öffentlichen Bereich des Flughafens.

Mitte Oktober startete dieses Jahr bereits die Rufbereitschaft für die Mitarbeiter des Winterdienstes am Airport, die Schulungen haben schon im September stattgefunden. Wichtigste Tätigkeit im Winterdienst ist die Enteisung der Flugbetriebsflächen. Diese umfassen die Start- und Landebahnen, Rollwege sowie die Vorfelder und die dazugehörigen Betriebsstraßen. Das Schneeräumen und Enteisen der Flächen wird größtenteils mit mechanischen Mitteln, wenn nötig auch mit Taumitteln bewerkstelligt. Am Münchner Flughafen sind im Winterdienst pro Schicht bis zu 170 Mitarbeiter mit ihren Spezialfahrzeugen im Einsatz. Die beiden Runways – jeweils vier Kilometer lang und 60 Meter breit – sowie die Rollwege werden mit insgesamt 24 Kehrblasgeräten, sechs Schneepflügen sowie weiteren Sprüh- und Streufahrzeugen laufend von Schnee und Eis befreit. Die Räumung einer Start- und Landebahn dauert am Münchner Flughafen lediglich 25 Minuten.

Rund 550 Mitarbeiter werden in der kommenden Winterdienstsaison am Flughafen München im Einsatz sein – etwa 80 mehr als im vorigen Winter. Von der FMG sind insgesamt 40 festangestellte Mitarbeiter für den Winterdienst eingeplant, die überwiegend mit Führungsfunktionen betraut sind. Hinzu kommen in jeder Winterperiode rund 40 Aushilfen, mit denen jeweils ein saisonaler Arbeitsvertrag geschlossen wird. Das personelle Rückgrat des Winterdienstes stellen Landwirte und Fuhrunternehmer aus dem unmittelbaren Flughafenumland: Diese rund 460 Mitarbeiter, die mit mehr als 130 eigenen Fahrzeugen arbeiten, werden für die Räumung und Schneeabfuhr am Flughafen eingesetzt. Insgesamt verfügt der Fuhrpark des Winterdienstes über knapp 200 Fahrzeuge. Allein auf den Abstellpositionen auf den Vorfeldern kommen 90 Räumfahrzeuge zum Einsatz. Die zu bearbeitende Fläche am Münchner Airport beträgt gut vier Millionen Quadratmeter.

Bei drohenden Behinderungen durch Schnee und Eis werden die Winterdienst-Einsatzgruppen durch die Verkehrsleitung der FMG alarmiert, die den Zustand der Betriebsflächen rund um die Uhr überwacht. Als Hilfsmittel dient der Verkehrsleitung neben den aktuellen Vorhersagen des Deutschen Wetterdienstes unter anderem ein Glatteis-Frühwarnsystem, das von insgesamt 18 über den Flughafen verteilten Messstellen permanent aktualisierte Daten bezieht. Darüber hinaus werden mit Hilfe von Spezialfahrzeugen laufend die Bremswerte auf den Start- und Landebahnen geprüft. Sollten diese nicht den Anforderungen entsprechen, veranlasst die Verkehrsleitung sofort die Räumung beziehungsweise Enteisung der betroffenen Runway.

Die mechanische Säuberung der Verkehrsflächen genießt wegen des Umweltschutzes Priorität. Nur bei Vereisungsgefahr der Betriebsflächen wird der Einsatz von Enteisungsmitteln erforderlich. Auf einem Teil der Flächen wird anstatt Enteisungsflüssigkeit Quarzsand ausgebracht. Beiderseits der Startbahnen verlaufende Rinnen aus Stahlbeton fangen die abtauende Flüssigkeit auf und leiten sie zum Schmelzwasser-Rückhaltebecken. Von hier aus wird das Schmelzwasser kontrolliert an ein Klärwerk weitergeleitet.

Welchen Aufwand der Winterdienst für den Münchner Flughafen bedeutet, zeigte insbesondere die Saison 2012/13. Bis Ende März hatten die Mitarbeiter über 118.000 Einsatzstunden zu leisten – dies waren rund zwei Drittel mehr als in der vergangenen Saison. Auch die Anzahl der Einsatztage war mit 73 deutlich höher als im Vorjahr, als der Winterdienst an lediglich 50 Tagen ausrücken musste.

Zusammengenommen erreichten die Niederschläge im letzten Winter eine Schneehöhe von rund 110 Zentimetern. Der Winterdienst musste insgesamt rund 900.000 Kubikmeter verdichteten Schnee abräumen und auf die fünf Schneedeponien innerhalb des Flughafengeländes verteilen. Dazu waren insgesamt rund 15.000 Lkw-Fahrten notwendig. Der größte Einsatz im vergangenen Winter war am 17. Januar 2013 erforderlich. Allein an diesem Tag wurden die beiden Start- und Landebahnen elf Mal geräumt. Insgesamt musste die FMG mit 13,5 Millionen Euro deutlich mehr an Personal- und Materialkosten für den Winterdienst aufwenden als in einer durchschnittlichen Wintersaison.

(red / Flughafen München / Titelbild: Winterdienst auf dem Flughafen München - Foto: FMG)