In einem internen Schreiben von Tyrolean Geschäftsführer Klaus Froese heißt es, dass man sich bei der Planung des Crewbedarfs verkalkuliert und daher "zu wenig Personal" eingestellt habe.
Das bedeutet im Umkehrschluss, dass viele Flüge künftig nur noch mit der gesetzlich erforderlichen Mindestbesatzung (1 Flugbegleiter pro 50 Sitzplätze) durchgeführt werden. Das werde zwangsläufig auch zu einer Reduktion des Bordserviceangebotes führen.
Zusätzlich soll Bodenpersonal von der Station Wien die Flugbegleiter während des Boardingvorganges vermehrt unterstützen, was zu Kopfschütteln seitens der Betroffenen führte: "Wir haben doch selbst seit Jahren viel zu wenig Personal", so eine Mitarbeiterin gegenüber Austrian Wings.
AUA-Sprecher Peter Thier bestätigte den Engpass in der Kabine gegenüber Austrian Wings:
"Austrian Airlines hat vorsorglich die Dezember-Dienstpläne auf den meisten Langstreckenflügen (außer Tokio und Bangkok) mit reduzierter Kabinenbesatzung auf 'minimum crew necessary' ausgestellt. Das bedeutet, dass wir für den Monat Dezember 2013 pro Klasse einen Flugbegleiter weniger an Bord planen. Wir prüfen derzeit noch eine Vielzahl an Maßnahmen, um das Service wie gewohnt durchführen zu können."
Und weiter: "Minimum Crew würde bedeuten, dass wir unser gewohntes Service anpassen müssten – es bedeutet in anderen Worten, dass wir unser First Class Service auf Business Class Service umstellen müssten. Auf den Kurz- und Mittelstreckenflügen, das sind etwa 90% aller Flüge, bleibt das gewohnte Service bestehen. Unsere Crew ist trotz schwieriger Situation bemüht, unsere Kunden an Bord bestens zu betreuen."
Thier gehe aber davon aus, dass sich die Situation ab Jänner 2014 wieder entspannen werde: "Unsere derzeitigen Ausbildungskurse für neue Flugbegleiter sind voll. 2014 planen wir die Aufnahme von mindestens 230 zusätzlichen Flugbegleitern, 2013 waren es 140."
Insider bemängeln indes seit langem, dass es zu wenig Kabinenpersonal gebe - Austrian Wings berichtete bereits mehrfach. Mit dem nun zusätzlich aufgenommenen Personal wäre man daher immer noch "am Minimum, wenn man bedenkt, dass eine zusätzliche Triple Seven kommt".
Es sei "absolut normal", dass "man uns freie Tage abkauft, damit der Flugbetrieb aufrecht erhalten werden kann", beschreibt eine langjährige AUA-Flugbegleiterin frustriert die aktuelle Situation aus ihrer Sicht.
(red / Titelbild: Flugbegleiterin geht an Bord einer Fokker 100 der AUA, Symbolbild - Foto: M. Huber)