An Bord des A321 hätten sich 196 Passagiere und 6 Besatzungsmitglieder befunden, als die Piloten von Flug LH 195 nach Frankfurt kurz nach dem Start in Berlin Tegel einen verdächtigen Geruch im Cockpit bemerkten und sich zur sofortigen Umkehr entschlossen. Laut "Aviation Herald" wurde dabei auch eine Luftnotlage erklärt.
Der Airbus sei 14 Minuten später sicher gelandet, alle seien Insassen wohlauf. Die Ursache des Brandgeruches werde nun untersucht.
Auch Rauch im Cockpit?
Die Flughafenfeuerwehr hatte laut einem Bericht des Nachrichtenmagazins "Focus" zunächst von "Rauch im Cockpit" gesprochen. Demgegenüber erklärte aber eine Lufthansa-Sprecherin, dass "es weder Rauch noch Feuer an Bord gegeben habe".
Bei einem ähnlichen Vorfall am 24. September 2013 behauptete Lufthansa zunächst allerdings ebenfalls, dass es keinen Rauch im Cockpit gegeben habe, obwohl Tonbandaufnahmen des Sprechfunkverkehrs eindeutig belegen, dass die Piloten selbst "Rauch im Cockpit" gemeldet hatten.
Laut "Aviation Herald" hätten die Einsatzkräfte am Boden im aktuellen Fall an der Maschine aber keinerlei Spuren von Feuer oder Rauch entdeckt.
„High level emergency"
Feuer und Rauch zählen zu den gefährlichsten Zwischenfällen an Bord von Verkehrsflugzeugen und werden deshalb als “High level emergency” behandelt. Eine sofortige Landung ist das Standardverfahren, sofern die Quelle des Rauches nicht umgehend lokalisiert und ausgeschaltet werden kann.
Im Jahr 1987 verunglückte eine Boeing 747-244B Combi von South African Airways, nachdem an Bord aus bis heute ungeklärter Ursache in Brand ausgebrochen war, alle 159 Insassen starben. Am 2. September 1998 stürzte eine MD-11 der Swissair vor Halifax in den Atlantik, nachdem ein Feuer zu einem Totalausfall aller Instrumente führte und ins Cockpit eingedrungen war – alle 229 Menschen an Bord fanden den Tod, dieser Absturz ist bis heute das schwerste Unglück in der Geschichte der Schweizer Luftfahrt.
(red CvD, CP / Titelbild: A321 von Lufthansa, Symbolbild - Foto: PA / Austrian Wings Media Crew)