Österreich

Passagierkritik an der AUA

AUA muss Niveau wieder erhöhen
Lob für Leistung und Einsatzbereitschaft des Personals

Nach den Austrian Wings Berichten über den akuten Personalmangel beim fliegenden Personal der AUA und der kurz darauf von AUA-CEO Jaan Albrecht angekündigten Qualitätssteigerung, langten in der Austrian Wings Redaktion zahlreiche Lesermails ein, in denen heftige Kritik an der AUA geübt wurde. Auch auf Facebook erhielten wir jede Menge Feedback. Gleichzeitig wurde angezweifelt, dass mit der aktuellen dünnen Personaldecke eine Qualitätsverbesserung möglich sei, und wenn, dann nur zu Lasten der Mitarbeiter.

Ein Miles & More Senator (Name der Redaktion bekannt) schrieb uns etwa: "Als Vielflieger (...) der nach wie vor – trotz wirklich teilweise erschreckendem Service – versucht, Austrian wo immer möglich zu fliegen, lese ich mit Interesse ihren Artikel über die von Herrn Albrecht angekündigte Qualitätsverbesserung. Wenn man die in der Öffentlichkeit/Presse publizierten Artikel, Versprechen oder Ankündigungen von Herrn Albrecht verfolgt, so ist nur zu hoffen, dass dies nicht wiederum nur viel Lärm um nichts ist und man damit nur vertrösten will."

Leider sei "auch bei bestem Willen das Service der Austrian in den letzten Monaten auf ein wirklich erschreckendes, niedriges Niveau gesunken".

Dies sei seiner Meinung nach "sicher auf die teilweise überzogenen Sparmaßnahmen und Kostensenkungen zurückzuführen".

Auch das Essen auf der Langstrecke habe ein "noch nie dagewesenes niedriges Niveau" erreicht, das Essen in der Economy - "sofern es nicht nur Äpfel oder Schnitten gibt – ist schlichtweg für eine europäische Qualityairline wie sich die Austrian ja nach wie vor einstuft eine Blamage".

Man müsse sich mittlerweile fragen, "was sich die Ostkunden eigentlich denken wenn man ihnen so etwas vorsetzt." Er als Senator habe bereits "mehrfach bei Austrian Customer Relations reklamiert – eine Verbesserung hat es aber bis dato nicht gegeben".

Wichtig sei ihm aber zum Ausdruck zu bringen, dass die Schuld für die Misere "sicher nicht bei Do & Co" liege, "denn dass die etwas können haben die über die Jahre bewiesen, wo sie wirklich Top Catering auf vielen Airlines serviert haben".

Wenn man "aber nichts mehr bezahlt, darf man sich auch nicht wundern, wenn man um nahezu nichts nur mehr das bekommen kann was sich gerade noch ausgeht".

Bei Langstreckenflügen in der Business Class die für einen Roundtrip mit 4.000 Euro und mehr zu buche schlagen, sei das niedrige Niveau beim Catering nicht verständlich, und auch in der Economy nicht, da die Ticketpreise der AUA "nicht die günstigsten" seien.

Deshalb sollte man sich "schon sehr überlegen welchen Eindruck man eigentlich auf die Passagiere auf den Flügen nach Osteuropa mit dieser Politik macht".

Das derzeitige Personalproblem in der Kabine, "zeigt ja auch nicht von wirklichem Durchblick, Wissen oder Verantwortungsbewusstsein des Vorstandes".

Es sei ärgerlich, dass diese hausgemachten Probleme zu Lasten der Passagiere gehen.

"Als Vielflieger ist es mir aber auch ein Bedürfnis hervozuheben, dass die Austrian Crews wirklich extrem bemüht waren und sind, mit ihrem Charme, Einsatz, ihrer Freundlichkeit und dem Lächeln viele Probleme, die durch die Sparma0nahmen entstanden sind, den Passagier so wenig wie möglich spüren zu lassen."

Man könne ein Unternehmen aber eben "nicht nur über den „Austrian Crew Serviceeffekt" managen und die absolut schlechte Qualität teilweise dadurch ausgleichen".

Und weiter: "Ich darf hierbei auch die neuen Austrian Businessclass Sitze auf der Langstrecke erwähnen,die über Monate schon angekündigt wurde. Die Sitze als solches sind bei weiten nicht so toll wie immer gepriesen (Liegefläche ist zwar perfekt) aber die Bedienelemente sind filigran und sicher nicht der Investitionshöhe entsprechend."

Er sei "schon neugierig, wie die Qualitätsverbesserung aussehen soll und wird und wer schlussendlich dafür bezahlen" werde.

Denn aus internen Kreisen sei zu hören, dass die Kritik der Vielflieger (Senatoren und HON's) stark zugenommen habe und diese deshalb vermehrt zu anderen Airlines abwandern.

Außerdem sei die Handhabe von Meilentickets oder E Voucher für Upgradings "eine reine Farce, das habe ich heuer bereits mehrfach erleben müssen".

Und abschließend: "Ich glaube daher, dass es wirklich höchste Zeit ist, die Qualität und das Image der Austrian wieder aufzupolieren – schlechter kann es wirklich nicht werden – am Personal und der Einsatzbereitschaft liegt es aber sicher nicht."

(red / Titelbild: A320 der AUA bei der Landung, Symbolbild - Foto: PA / Austrian Wings Media Crew)