Österreich

Wegfall deutscher Ticketsteuer würde Österreich unter Druck bringen

Seit gestern ist in Deutschland neuerlich eine öffentliche Diskussion über die Abschaffung der im Jahr 2011 eingeführten Luftverkehrsabgabe entbrannt, Austrian Wings berichtete. „Wenn die Ticketsteuer in Deutschland abgeschafft wird, bringt das den Standort in Österreich gehörig unter Druck. Eine Abwanderung von hunderttausenden Passagieren wäre die Folge“, warnt Jaan Albrecht, CEO von Austrian Airlines, „klüger wäre es, wenn die österreichische Bundesregierung das Heft des Handelns selbst in die Hand nehmen würde.“

Unter dem Motto „Mut für eine österreichische Entscheidung“ hatte die heimische Luftverkehrswirtschaft bereits vor Wochen geschlossen die Abschaffung der Luftverkehrsabgabe gefordert.

Auch die Studie des renommierten Instituts Oxford Economics belegt, dass der österreichischen Luftverkehrswirtschaft durch die Flugabgabe etwa 1,1 Millionen Passagiere pro Jahr entgehen. Das entspricht einem BIP-Beitrag von 229 Millionen Euro und zusätzlichen indirekten Steuereinnahmen von 6,5 Millionen Euro, die derzeit verloren gehen. Die Abschaffung der Ticketsteuer in Deutschland würde bei Beibehaltung der Steuer in Österreich eine dramatische Abwanderung von Passagieren ins Nachbarland bedeuten. Vor allem die heimischen Regionalflughäfen wären stark betroffen. Studien gibt es für diesen Fall nicht, Austrian Airlines rechnet aber mit dem „Abflug“ von hunderttausenden Touristen und Geschäftsreisenden.

Passagiere, die aus Österreich wegfliegen, zahlen derzeit pro geflogener Kurzstrecke 7 € (Deutschland: 7,50 €), pro geflogener Mittelstrecke 15 € (23,43 €) und pro geflogener Langstrecke 35 € Aufpreis (42,18 €).

(red / AUA / Titelbild: Jaan Albrecht - Foto: Austrian Wings Media Crew)