In einem internen Schreiben des Managements an die Belegschaft ist jetzt allerdings die Rede davon, dass die Ursache für diesen Engpass in den neuen Dienstzeitbestimmungen zu suchen sei, wonach die Besatzungen statt 950 nur noch 900 Stunden im Jahr fliegen würden.
Bordbetriebsrat Karl Minhard reagierte prompt und erklärte in einer Mail, dass diese Behauptung eine glatte "Lüge" sei. Die Besatzungen würden teilweise sogar mehr fliegen als bisher, dies würde jedoch seitens der Firma nicht als Arbeitsleistung anerkannt und erfasst.
Die Personalvertreter hätten bereits seit dem Frühjahr 2013 auf den drohenden Personalengpass hingewiesen, es sei jedoch keine Reaktion der Verantwortlichen erfolgt.
Und gegenüber Austrian Wings erklären Flugbegleiter fast schon gebetsmühlenartig seit mehreren Jahren, dass man ständig zu wenig Personal habe und die Workload kontinuierlich ansteige, das Maß des Erträglichen bereits weit überschritten sei.
"Es ist gängige Praxis, dass das Unternehmen uns freie Tage abkauft. Nur deshalb läuft der Flugplan überhaupt noch rund. Würden sich nicht so viele Kollegen dazu bereit erklären, gäbe es wöchentlich sehr viele Flugausfälle aus Personalmangel, davon bin ich wie viele andere Kolleginnen und Kollegen auch überzeugt", macht eine Flugbegleiterin ihrem Frust Luft.
Ein anderer, mittlerweile ehemaliger, Mitarbeiter der Station Wien erklärte gegenüber Austrian Wings, dass es "zu meiner Zeit üblich war, dass regelmäßig Flüge wegen 'Lack of crew' gestrichen worden sind, wir den Passagieren aber sagten, es sei höhere Gewalt gewesen."
(red / Titelbild: AUA-Flugbegleiter bei der Arbeit, Symbolbild - Foto: Austrian Wings Media Crew)