Fischer war von etlichen politischen Seiten und Medien scharf dafür kritisiert worden, dass er nicht zur Trauerfeier für den südafrikanischen Freiheitshelden Nelson Mandela nach Südafrika gereist war.
Er begründete dies damit, dass er anlässlich des 100. Geburtstages von Willy Brandt eine Rede in Deutschland halten musste und ihm die Reise nach Südafrika deshalb zeitlich nicht möglich gewesen sei - Deutschlands Präsident Gauck dagegen nahm in Südafrika an den Trauerfeierlichkeiten teil und war trotzdem rechtzeitig zurück in Deutschland für die gleiche Veranstaltung, auf der auch Fischer erwartet wurde.
Fischer erklärte daraufhin, dass Gauck über ein Regierungsflugzeug verfüge und dadurch die Abflug- und Ankunftszeiten festlegen könne, was ihm, Fischer, nicht möglich sei. In dem Falle wäre das wertvoll gewesen, zitierte die APA das österreichische Staatsoberhaupt.
Viele Kenner der Luftfahrtszene schütteln indes über die Worte von Heinz Fischer nur fassungslos den Kopf. Die Bundesregierung chartere sonst auch bei diversen Gelegenheiten Flugzeuge, sei es von der AUA oder von privaten Anbietern und könne dadurch sehr wohl die Reisezeiten autonom festlegen. Für sie (und wahrscheinlich viele Österreicher) ist Fischers so genannte "Begründung" daher bestenfalls eine Schutzbehauptung, und das ist noch vornehm ausgedrückt.
Übrigens, Österreich hatte schon einmal fast ein Regierungsflugzeug, eine BAe 146 mit der Kennung OE-BRL. Dieses Flugzeug trug bereits eine österreichische Kennung und den Schriftzug "Republik Österreich" wurde dann aber aus politischen Gründen nicht übernommen ...
(Ein persönlicher Kommentar von: CvD, HP / Titelbild: Ein Executive Jet, wie ihn auch Bundespräsident Fischer für seine Reise nach Afrika hätte chartern können, wenn er gewollt hätte, Symbolbild - Foto: Austrian Wings Media Crew)