Markus Tressel: „Die Resultate sind fragwürdig. Warum werden die Zeugenaussagen so unterschiedlich gewichtet? Warum wurde das Beweismaterial durch die BFU nicht gesichert? Warum wurde die Meldung zunächst nicht mehr aufgefunden? Wir fordern hier weitere Aufklärung. Gerade erst habe ich wieder eine kleine Anfrage bei der Bundesregierung eingebracht (Bundestags-DrS: 18/130). Auch zu diesem Bericht wird es ein parlamentarisches Nachspiel geben.
Tressel: „Vorfälle mit kontaminierte Kabinenluft werden von den Airlines und den Behörden nach wie vor heruntergespielt und nur unzureichend untersucht. Leidtragende sind die Crewmitglieder und Passagiere.“ Noch in einer Anfrage aus dem Januar 2013 (BT-Drs. 17/11995) wurden in amtlichen Statistiken in den letzen fünf Jahren 91 Fälle mit Ölgeruch, Öldämpfen oder ähnlichem erfasst. Für 2012 werden dabei 32 Fälle ausgewiesen. Lufthansa spricht dann gegenüber Medien von 111 solcher Vorfälle allein im Jahr 2012. Danach muss die Bundesregierung korrigieren: Allein die Fälle, die auf Öldämpfe zurückzuführen ist, steigt auf 47. Immer noch weit von der Zahl der Lufthansa entfernt. Das nächste Ergebnis (auf BT-Drs. 17/14437) ist ein sprunghafter Anstieg der Meldungen, die in Verbindung mit kontaminierter Kabinenluft stehen. Noch im Jahr 2008 erfasste das Luftfahrt-Bundesamt (LBA) 18 Meldungen. Im Jahr 2012 sind es schon 201. Eine Zunahme um mehr als 10-fache. „Und was hat sich seither getan? Nicht einmal die Statistiken sind aufeinander abgestimmt. Es ist ganz offensichtlich, dass Verkehrsminister Ramsauer diesem Thema überhaupt nicht gewachsen ist“, findet Tressel.
(red / Büro Markus Tressel / Titelbild: A319 von Germanwings in den alten Farben der Gesellschaft, Symbolbild - Foto: Austrian Wings Media Crew)