"Wir haben sehr viel über Ausbildung, Erfahrung sowie Fachkenntnis über die automatisierten Systeme der involvierten Maschine gesprochen", erklärte NTSB-Präsidentin Deborah Hersman am Mittwoch nach einer zwölfstündigen Anhörung in Washington gegenüber Medien. Die drei Piloten der Unglücksmaschine hätten sich dabei "äußerst kooperativ" gezeigt.
Pilot Flying war Kapitän Lee Kang Kuk, ein erfahrener Pilot, der sich auf der Boeing 777 unter Supervision von Trainingskapitän Lee Jung Min befand. Als dritter Mann war Erster Offizier Bong Dong Won anwesend.
Kapitän Kuk erklärte gegenüber den Ermittlern, dass er sich bei seiner Erstlandung in San Francisco "unsicher" gefühlt habe, zumal das ILS nicht zur Verfügung stand die Piloten deshalb einen Sichtanflug durchführen mussten, der unter Luftfahrern als anspruchsvoll gilt. Dabei erreichte die Maschine eine zu hohe Sinkrate, auf die der Erste Offizier Won die beiden Kapitäne nach eigenen Angaben "vier Mal" hingewiesen habe. Diese hätten jedoch auf seine Warnung nicht reagiert.
Die Boeing 777 kam so kontinuierlich zu tief und verlor auch rapide an Geschwindigkeit - den Kapitänen wurde offenbar erst zwei Sekunden vor dem Aufprall der Ernst der Situation bewusst, als ein "Go around" angeordnet wurde, doch es war zu spät, die Boeing 777 streifte eine Mauer vor der Piste, schlug anschließend hart auf und fing Feuer. Das geht aus einem nun veröffentlichten Transkript der auf dem Cockpit Voice Recorder aufgezeichneten Gespräche hervor, wonach die Kommunikation im Cockpit professionell aber wortkarg war.
Der Abschlussbericht soll noch vor dem ersten Jahrestag des Unfalles vorliegen.
(red / Titelbild: Die verunglückte Maschine in San Francisco - Foto: NTSB)