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Marenco präsentiert neuen Helikopter "Made in Switzerland"

Kürzlich stellte die Marenco Swisshelicopter AG ihren ersten leichten Mehrzweckhubschrauber "SKYe SH09" vor. Die einturbinige Maschine soll unter anderem durch ihr Panorama-Cockpit bestechen, das dem Piloten ein noch besseres Sichtfeld bietet.

Der erste Helikopter "Made in Switzerland" verfügt über einen lagerlosen, fünfblättrigen Hauptrotor mit innenliegendem Steuergestänge sowie ein variables Sitzkonzept. Für den Momentenausgleich sorgt ein gekapselter Heckrotor, für den Antrieb eine Honeywell HTS900 Turbine. Laut Herstellerangaben soll der "SKYe SH09" mit geringer Lärmemission, hoher Reisegeschwindigkeit und guten Hot-and-High-Leistungen (relevant bei Starts in großer Höhe oder bei hoher Außentemperatur) punkten. Auch die Verarbeitung ist top-modern: Zelle, tragende Teile und Rotorblätter werden aus Kohlefaser-Verbundwerkstoffen gefertigt.

Finanziert wird die Heli-Entwicklung maßgeblich durch den russischen Oligarchen Alexander Leonidowitsch Mamut.

Marenco SKYe SH09 1:1-Modell als Ausstellungsstück auf der "Heli Expo 2011" - Foto: Vitaly Kuzmin
Marenco SKYe SH09 1:1-Modell als Ausstellungsstück auf der "Heli Expo 2011" in Orlando, USA - Foto: Vitaly Kuzmin

Inwieweit die Maschine den etablierten Typen von Eurocopter oder Agusta Westland Konkurrenz machen könnte, bleibt abzuwarten. Da der mit einem maximalen Abfluggewicht von 2.650 Kilogramm ziemlich leichte Hubschrauber "SKYe SH09" nur als einmotorige Variante angeboten wird, entfällt seine Verwendung überall dort, wo die EU-Direktive 965/2012 - also die Betriebsvorschrift für den gewerblichen Verkehr mit Helikoptern - schlagend wird, was beispielsweise auch die Rettungsfliegerei umfasst. Die vom Hersteller angekündigte Ambulanz-Variante des Helikopters mit bis zu zwei Tragen wird sich daher in Europa kaum flächendeckend durchsetzen können. Im Produktionsland des "SKYe SH09", der Schweiz, sind jedoch beispielsweise Rettungsflüge tagsüber auch weiterhin mit einturbinigen Maschinen gestattet, Nachtflüge hingegen nicht. In Österreich oder Deutschland ist für zivile Flugrettungsbetreiber zwingend eine zweiturbinige Maschine vorgesehen.

Die Höchstgeschwindigkeit des Helikopters soll, so der Hersteller, bei 270 km/h, seine Reichweite bei zirka 800 Kilometern und der Stückpreis bei etwa 2,5 Millionen Euro (3 Mio. Schweizer Franken) liegen. Mit der Registrierung HB-ZXA gibt es derzeit einen fliegenden Prototypen des Modells.

(red Aig / Titelgrafik: Panoramacockpit des neuen "SKYe SH09" Mehrzweckhubschraubers - Foto: ZVG)