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Schottische Juristen drängen auf Blackbox-Installation in Hubschraubern

Auch die EASA sieht Handlungsbedarf

Juristen aus Schottland fordern nach dem Absturz eines EC 135-Polizeihelikopters in Glasgow nun die Installation von Flugdatenschreibern, wie diese auch in Verkehrsflugzeugen zur Verwendung kommen.

Anwälte einer durch den Tod von Angehörigen betroffenen Familie nach dem noch ungeklärten Hubschrauberabsturz auf ein Pub fordern die Installation von "Black Box" Aufzeichnungsgeräten in allen Helikoptern, die zum Passagiertransport eingesetzt werden. Die Forderung stützt sich vor allem auf die Argumentation, dass es nun, nach dem Crash mit zehn Toten, für die Ermittler erheblich schwieriger sei, ohne Daten aus Sprachaufzeichnungsgerät oder Flugdatenschreiber die tatsächliche Ursache des Unglücks herauszufinden.

Eurocopter hat indes eine Information an alle EC 135 Piloten herausgegeben und bezieht sich dabei auf möglicherweise nicht korrekt funktionierende Tankanzeigen. Viele Experten bezweifeln aber, dass dies tatsächlich unmittelbarer Auslöser des Unfalls gewesen sei.

Auch die EASA (European Aviation Safety Agency) hat unter anderem EC 135-Betreiber darauf hingewiesen, dass es neue Betriebsvorschriften für Hubschrauber geben wird, welche auch die Installation von "Black Boxes" erfordern. Für die Umsetzung ist ein Zeitfenster bis 2017 vorgesehen. Mitauslöser für diese neuen Vorgaben, die auch für Kleinflugzeuge gelten werden, waren mehrere Unfälle in Europa, unter anderem der Absturz eines EC 135 Rettungshelikopters in Ungarn im Jahr 2008.

Bis dato müssen Flugunfallermittler nach derartigen Hubschrauberabstürzen ihre Ermittlungen auf Augenzeugenberichte und die Untersuchung von Wrackteilen sowie möglicherweise noch rekonstruierbare Daten aus digitalen Bordinstrumenten stützen. Im Falle des Unglücks von Glasgow gab es auch keinen "Mayday-Call" vor dem Absturz.

(red Aig / Titelbild: Helikopter im Flug, Symbolbild - Foto: Aig/Austrian Wings Media Crew)