Fotoreportage 60 Jahre Flughafen Wien Schwechat

Die erste zivile Maschine landete dabei schon 8 Jahre vor der offiziellen Inbetriebnahme als Verkehrsflughafen in Schwechat, es war eine C-47 Dakota der British European Airways. Air France, KLM, Swissair und die italienische LAI folgten in den kommenden Jahren, danach Pan Am, El Al und viele weitere.

Die vorhandene Piste 12/30 (heute 11/29) des Flughafens wurde 1954/55 auf 2.000 Meter verlängert, 1959 auf 3.000 und später nochmals, bis sie die heutige Länge von 3.500 Metern erreicht hatte. Zwischen 1956 und 1960 errichtete der Flughafen Wien ein neues Abfertigungsgebäude, das heute als Terminal 2 / Check-In 2 bekannt ist.

Mit der Gründung der Austrian Airlines im Jahr 1957 (den Flugbetrieb nahm die Airline 1958 auf) stiegen die Passagierzahlen weiter an.

Bereits 1962 begannen daher auch Überlegungen für den Bau einer zweiten Piste, die 1972 bewilligt und 1977 durch Bundespräsident Rudolf Kirchschläger feierlich eröffnet wurde. Zu dieser Zeit flog auch Montana Austria neben der AUA als zweiter Homecarrier ab Wien.

Diese Landebahn mit der Bezeichnung 16/34 ist heute 3.600 Meter lang und für Flugzeuge bis zur Größenordnung einer 747-8 beziehungsweise eines A380 ausgelegt. In den Jahren 1977 bis 1979 wurden zudem ein General Aviation Center sowie ein VIP-Terminal in Betrieb genommen, wofür die ehemaligen Luftwaffenhangars aus dem Zweiten Weltkrieg adaptiert wurden.

Das Jahr 1985 ging als besonders tragisches in die Geschichte des Flughafens Wien ein, denn bei einem Terroranschlag auf El Al Check-In Schalter starben drei Passagiere, mehr als 30 wurden zum Teil schwer verletzt. Als Konsequenz aus diesem Unglück wurden die Sicherheitsmaßnahmen verschärft, die Einsatzabteilung Kranich etabliert und eine 24 Stunden besetzte Flughafenambulanz installiert.

Im Jahr 1986 wurde mit dem Bau des Pier Ost begonnen, der zwei Jahre später den Betrieb aufnahm, 1992 folgte der Terminal 1 (Check-In 1), 1996 nahm der Pier West den Betrieb auf. Ebenfalls im Jahr 1992 ging der Flughafen Wien an die Börse und firmiert seither als Flughafen Wien AG. Seit dem Winter 1988/89 bot Austrian Airlines auch erstmals mit eigenem Fluggerät Langstreckenflüge nach den USA und Fernostan.

Seit 2003 verbindet der City Airport Train (CAT) den Flughafen in nur 16 Minuten Fahrzeit mit der Stadtmitte, wie Austrian Wings in einer Videoreportage beleuchtet.

Im Jahr 2004 wurde das Projekt Skylink der Öffentlichkeit präsentiert und 2005 wurde der Terminal 1A / Check-In 1A als Provisorium bis zur Inbetriebnahme des Skylink errichtet. Die Grundsteinlegung für den heute von der Star Alliance genutzten und als Check-In 3 bezeichneten Skylink erfolgte 2006, die Eröffnung des 270 Meter langen Gebäudes im Frühjahr 2012. Check-In 1A wird noch einige Zeit in Betrieb bleiben.

Der Office Park wurde offiziell 2004 ins Leben gerufen und gliedert sich heute in den OP1, OP2 (AUA-Hauptbüro) und OP3 (ehemaliges WTC). Zusammen verfügen die Gebäude über knapp 70.000 Quadratmeter Fläche. Ebenfalls im Jahr 2004 wurde der neue 109 Meter hohe Tower errichtet und 2005 in Betrieb genommen.

Im Jahr 2006 wurde ein neues GAC/VIP-Terminal westlich des Mazur-Parkplatzes eröffnet. Derzeit werden auf einem Teil des ehemaligen Parkplatzareals neue Hangars errichtet.

Ein Jahr später rief der Flughafen Wien das Visitair-Center ins Leben, das über ein Besucherzentrum verfügt und Vorfeldrundfahren anbietet. Es ist auch für den Betrieb des neuen Besucherdecks verantwortlich, das im Jahr 2012 eröffnet wurde. Ein Jahr später, 2013 errichtet der Flughafen Wien für die Planespotter-Community einen eigenen Fotohügel beim Pistenkreuz sowie Fotolöcher im Zaun.

Seit der Aufnahme des Passagierbetriebes im Jahr 1954 ist der Flughafen Wien stetig gewachsen. Wurden im ersten Jahr noch 53.786 Fluggäste abgefertigt, waren es 10 Jahre später bereits 625.665, also mehr als zehnmal so viele! 1974, knapp 20 Jahre nach Beginn des zivilen Flugbetriebes in Schwechat verzeichnete man schon fast 1,9 Millionen Reisende, 1989 waren es 4,89 Millionen, 1999 11,08 Millionen. Im Jahr 2009 zählte der VIE (so der internationale 3-Letter-Code) 18,06 Millionen Passagiere und 2012 starteten oder landeten am Flughafen Schwechat mehr als 22 Millionen Fluggäste.

Dabei bedeuten die steigenden Passagierzahlen nicht zwangsläufig mehr Fluglärm, denn zum einen wurden die Jets über die Jahre immer größer und zum anderen auch stets leiser. So beschallt ein moderner A320 beispielsweise nur noch den Bruchteil der Fläche einer Boeing 727. Zudem verbrauchen die Triebwerke von heute deutlich weniger Kraftstoff als ihre Vorgänger und sind somit umweltfreundlicher. Der pro Kopf Verbrauch von Kerosin liegt teilweise bei etwa 3 Liter auf 100 Kilometer, ein Wert, von dem Autofahrer nur träumen können.

Mit Stand Ende 2013 arbeiteten am Flughafen Wien in 230 Unternehmen insgesamt 20.000 Menschen, davon rund 4.500 bei der Flughafen Wien AG und ihrer Tochterfirma VIAS. Damit ist der Airport der größte Arbeitgeber der gesamten Ostregion und ein wichtiger Wirtschaftsmotor für ganz Österreich.

Aktuell steuern rund 70 Fluggesellschaften Wien Schwechat und verbinden die österreichische Hauptstadt mit etwa 180 Destinationen in mehr als 60 Ländern. Jährlich werden über 250.000 Tonnen Fracht umgeschlagen, die Zahl der Flugbewegungen liegt bei rund 244.600. Das genutzte Areal umfasst eine Fläche von etwa 1.000 Hektar.

Um dem erwarteten Wachstum der Zukunft Rechnung zu tragen, laufen bereits die Planungen für eine dritte Piste, die ab 2016 gebaut werden und ab 2020/21 den Betrieb aufnehmen soll.

Austrian Wings gratuliert dem Flughafen Wien recht herzlich zu diesem runden Geburtstag und wünscht dem Unternehmen sowie seinen Mitarbeitern alles Gute für die Zukunft!

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Fotoimpressionen aus 60 Jahren "Flughafen Schwechat"

 

Austrian Wings dankt dem Flughafen Wien, Herrn Frank Ebeling sowie dem Austrian Aviation Museum (AAM) für die freundliche Unterstützung bei der Erstellung dieser Fotoreportage.

(red CvD / Titelbild: Archiv AAM)