"Das ist nicht richtig: eine solche Klage gibt es nicht", heißt es darin. Vielmehr habe Gabmann den Flughafen mittlerweile zweifach klagen müssen: In einem Verfahren geht es um den vorzeitigen Ausstieg Gabmanns aus dem Vorstand der Flughafen Wien AG. In dem anderen der beiden Verfahren wendet der Flughafen nun "aufrechnungsweise
Gegenforderungen ein, die aber bei genauem Hinsehen dem Reich der
Phantasie zuzuordnen" seien. Gabmann stellt sich als Opfer dar und weist auch jede Verantwortung für die Kostenexplosion beim Skylink zurück. Stattdessen habe er beim Skylink "die Reißleine" gezogen und somit weitere Kosten verhindert. Gabmann sieht sich als "Bauernopfer", das auf "öffentlichen Druck" hin seinen Posten habe räumen müssen.
Auch den Vorwurf, er habe dem Unternehmer Sardana bei der Vergabe von Mietflächen bevorzugt behandelt, weist Gabmanns Rechtsvertretung zurück.
"Was in diesem Artikel (dem des "Kurier", Anm. d. Red.) unerwähnt bleibt, ist die Tatsache, dass die Auswahl der Bestbieter für die Geschäftsflächen im Skylink bereits am 14. Mai 2008, also ein Jahr vor dem Einzug Gabmanns in den Vorstand des Flughafens, abgeschlossen war! Damals verkündete der Flughafen, wie für ein börsennotiertes Unternehmen notwendig, in einer offiziellen, international verbreiteten Pressemitteilung: "Skylink-Flächenvergabe für Retail und Gastronomie abgeschlossen" [...], "Das sich über zwei Ebenen erstreckende Konzept "Best of Austria" wird von der Firma Artifacts (Sardana) betrieben werden." Die jeweiligen Bestbieter wurden von der Flughafen Wien AG im Mai 2008 auch offiziell per Brief informiert, so auch Herrn Sardana mit Schreiben vom 19. Mai 2008: "[...] freuen wir uns, Ihnen mitteilen zu dürfen, dass Sie in dem Vergabeprozess nach gründlicher Prüfung alle Angebote für die oben angegebenen Flächen erstgereiht wurden. Wir werden in den nächsten Wochen auf Sie zukommen, um mit Ihnen in die Detailgespräche für einen Vertragsabschluss einzutreten.", heißt es in der Aussendung weiter.
Bei seinem Eintritt 2009 übernahm Gabmann nach eigenen Angaben die Betreuung der bestehenden Mietflächen einerseits und die Flächenvergabe für den Skylink andererseits nach der Liste der Erstgereihten, die von seinem Vorgänger, Mag. Christian Domany, erstellt worden war.
Beim Skylink waren bedingt durch den Baustopp und die damit
verbundenen geringfügigen Flächenveränderungen Nachverhandlungen
nötig, bei denen Gabmann jedoch insgesamt ein Verhandlungsergebnis
erzielen konnte, das weit über dem noch unter Domany erwarteten Erlös lag. Das allein schließt einen "Schaden" des Flughafens durch das Verhalten Gabmanns wohl aus, meint seine Rechtsvertretung.
Gabmann enthielt sich laut eigenen Angaben in allen betreffenden
Vorstandssitzungen in der Causa "Vergabe Sardana" aufgrund seiner
Bekanntschaft zu Herrn Sardana der Stimme und hat auch keinen Vertag unterschrieben. Sollten die ausverhandelten Konditionen tatsächlich nachteilig für den Flughafen gewesen sein, was sich aus den Unterlagen nicht erschließt, wären die beiden anderen damaligen Vorstände, Herbst und Schmid, dafür wohl die Hauptverantwortlichen und keinesfalls Gabmann, der sich der Stimme enthielt. Gerade beim damaligen Vorstandsvorsitzenden Herbst wird man wohl nicht davon ausgehen können, dass er weder wusste noch sich informiert hatte, waser mit Sardana verhandelt und später beschlossen hat, so die OTS-Aussendung.
(red / Ernest Gabmann via APA-OTS / Titelbild: Flughafen Wien, Symbolbild - Foto: Austrian Wings Media Crew)