Alleine nach Linz hat Ryanair seit 2004 etwa 800.000 Passiere transportiert. "45 Prozent aller Passagiere sind 'Incoming'-Passagiere nach Linz und Oberösterreich", freut sich Flughafen Linz Geschäftsführer DI Gerhard Kunesch. Das Einzugsgebiet reicht für Kunesch aber weit über die oberösterreichischen Grenzen hinaus. "Wir bedienen hier mit Ryanair das gesamte Gebiet bis nach Wien und das wollen wir in Zukunft verstärken", gibt sich Kunesch zuversichtlich für die weitere Zukunft.
Buchung bald auch im Reisebüro
Einen gänzlichen Sinneswandel hat man bei Ryanair in Bezug auf die Zusammenarbeit mit Reisebüros hingelegt. Durfte man sich früher als Mitarbeiter eines Reisebüros nicht einmal trauen Ryanair zu kontaktieren, so stehen die Zeichen jetzt klar auf Zusammenarbeit. Svenja Damzog, Sales & Marketing Executive, gesteht ein: "Man hat das Potenzial dieser Plattform nicht erkannt", und Markus Leopold erklärt: "Ryanair wird am 11. März 2014 bekanntgeben, mit welchem GDS System es eine Zusammenarbeit geben wird".
Generell scheint das Thema Vernetzung eine wichtige Rolle zu spielen. Kenny Jacobs besetzt als neuer Chief Marketing Officer bei Ryanair einen Posten, dessen Budget deutlich besser ausgestattet wurde. Eine Folge davon dürfte daher auch die stärkere Vernetzung bei der Flugsuche sein. Ein Vertrag mit der Google soll die Auffindbarkeit der Ryanair-Verbindungen über den einschlägigen Suchdienst des Marktführers erhöhen.
Große Bedeutung für den Tourismus
Manfred Grubauer, Vorsitzender des Tourismusverbandes Linz und Mitglied Aufsichtsratspräsidium des Flughafen Linz, hält fest: "Ryanair belebt unseren Tourismus nachhaltig. Die Märkte England, Schottland und Irland sind Hauptzielgruppe für uns." Weiters führt er aus, dass eigene Verträge mit Ryanair ausgearbeitet wurden. So wird Linz aktiv auf der Ryanair-Website beworben. Zu den verfolgten Zielen gehört hier die Förderung des Tourismus in Oberösterreich, Passau, aber auch Südböhmen.
Die erst seit kurzem möglichen Gruppenbuchungen für englische Touristen bei Ryanair öffnen laut Grubauer das Tor für Touristen aus dem Norden den Donauradweg zu erkunden oder aber einer Kreuzfahrt auf der Donau. Derzeit werden von Ryanair drei Rotationen pro Woche bedient, Kunesch wünscht sich hier eine Steigerung auf vier oder gar fünf Rotationen.
Ryanair erweitert
"Tell MOL" - "Erzähl es Michael O'Leary" - so lautete der Slogan für eine große Kundenfeedback-Aktion von Ryanair. Die Ergebnisse dieser Umfrage scheinen ein wahrliches Umdenken bei Ryanair ausgelöst zu haben. Neben reduzierten Gebühren für Gepäckstücke, einem zweiten freien Handgepäcksstück und einer 24 Stunden Kulanzzeit für Buchungsänderungen, ist man bei Ryanair vor allem auf eines stolz: die neue Website. "Der Kunde benötigt nur mehr fünf anstatt 17 Klicks für eine Buchung", bekräftigt Markus Leopold, Ryanair Sales & Marketing Executive Österreich.
Neu ist auch, dass jetzt jeder Passagier vorab einen Sitzplatz zugewiesen bekommt und sogenannte "leise Flüge" sollen den Kundenkomfort weiter erhöhen. Unter "leise" versteht man bei Ryanair den Verzicht auf eine Vielzahl von Durchsagen vor 8 Uhr morgens und nach 21 Uhr abends. Ab April soll es dann ein weiteres Novum bei Ryanair geben: eine mobile Boardkarte mit eigener App für das smarte Gerät in der Hosen- oder Aktentasche.
Zu guter Letzt soll natürlich nicht unerwähnt bleiben, dass auch der Horizont 2015 bis 2019 bereits im Zeichen der Expansion steht. 175 neue Fluggeräte sollen den Weg zu Ryanair finden, was allerdings nur eine Maßnahme darstellen soll, um das gesteckte Ziel von 110 Millionen Passagieren pro Jahr zu erreichen.
Trotz aller Änderung im Service und den neuen Anschaffungen bekräftigt Markus Leopold eines: "Die Preise für unsere Kunden bleiben stabil", und: "Wir sind und bleiben ein Low-Cost Carrier, das ist unser Business-Modell."
(red MK / Titelbild: Übergabe der Linzer-Torte an die fünf millionste Passagierin - Foto: Austrian Wings Media Crew)