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SWISS: "Der Mix macht's!"

Dieser Tage luden SWISS und Zürich Tourismus zu einem Get-Together von Medienvertretern in die größte eidgenössische Stadt. Repräsentanten der Airline sprachen dabei neben Fakten und Zahlen auch über Perspektiven und Ausblicke - und weshalb ein Flottenmix gar nicht ungelegen kommt.

Etwa viereinhalb Milliarden Euro investiert SWISS in dieser Dekade vornehmlich in ihre Flotten-Erneuerung. "Das ist mehr, als es jemals eine andere Schweizer Fluggesellschaft zuvor getan hat", bilanziert das Management. Seit 2009 sind bereits das Rollover von Airbus A330-200 zum A330-300 (14 Exemplare, ca. 1,6 Mrd. Euro) und acht Neuzugänge aus der A320-Familie (Investition: gut 410 Mio. Euro) im Gange. Nächstes Jahr werden sich 30 Bombardier CSeries-Maschinen vom Typ CS100 zur Flotte gesellen, die mit insgesamt gut 1,2 Milliarden Euro zu Buche schlagen werden; 2016 schließlich wird das Langstrecken-Flaggschiff erwartet: die Boeing 777-300ER, welche als Airbus A340-Ablöse fungieren soll. Sechs Stück der "Triple Seven" wird der SWISS-Flottenpark schließlich zählen, auch hierfür werden etwa 1,2 Milliarden Euro aufgewendet.

Bernhard Wodl und Dieter Vranckx von SWISS - Foto: M. Dichler
Bernhard Wodl und Dieter Vranckx von SWISS - Foto: M. Dichler

Im Wettbewerb bestehen, heißt die Devise

Austrian Wings wollte von Dieter Vranckx, Vice President Sales & Marketing CH/DE/AT, wissen, weshalb man sich bei SWISS - entgegen dem Trend vieler anderer Fluggesellschaften - gegen eine "typenreine" Boeing- oder Airbus-Flotte entschieden hat. "Wir müssen bei einer solchen Entscheidung viele Faktoren berücksichtigen", erklärt Vranckx. Die reine Maintenance-Komponente sei dabei für eine langfristige Kaufentscheidung zu isoliert: "Am Ende des Entscheidungsprozesses stellten sich für uns die unterschiedlichen Typen dann als genau richtig heraus." Denn vor allem der Aspekt einer verbesserten Wirtschaftlichkeit soll deutlich zum Tragen kommen, erhofft sich SWISS - mit der "Triple Seven" etwa würden die Kosten pro Sitz, verglichen mit dem A340, um ein Viertel niedriger gehalten werden können und eine deutliche Treibstoffersparnis (-23% pro Sitz) möglich werden. Parallel steht ein höheres Cargo-Volumen zur Verfügung. Ähnlich auch die Erwartungen an die CSeries: 25 Prozent weniger Treibstoffverbrauch und CO²-Ausstoß, verglichen mit den aktuell im Einsatz befindlichen Avro RJ100-Jets, sowie ein auf die Hälfte reduzierter Lärmpegel sind - neben großzügigerem Raumangebot - offensichtlich kaufentscheidende Kriterien für SWISS gewesen.

"Man muss im Wettbewerb bestehen können", sagte Dieter Vranckx am Freitag vor Journalisten in Zürich - Foto: Austrian Wings Media Crew
"Man muss im Wettbewerb bestehen können", sagte Dieter Vranckx am Freitag vor Journalisten in Zürich - Foto: Austrian Wings Media Crew

"Man muss sich Gedanken machen, wie man im Wettbewerb bestehen kann", erklärt Vranckx. In den vergangenen 40 Jahren sind die Ticketpreise (kaufkraftbereinigt) um gut 90 Prozent gefallen, wie SWISS an typischen Langstreckenbeispielen (Bangkok, New York und London) vorrechnet, während die Ölpreisentwicklung sprunghaft in die Höhe geschossen ist. Zu dem enormen Preisdruck tragen auch die vornehmlich seit der Jahrtausendwende verstärkt auf den Markt drängenden Billigfluglinien und Carrier aus dem Mittleren Osten bei.

Bei SWISS ist man stolz auf die Heimatverbundenheit zur Schweiz. Sämtliche Flugzeuge fliegen mit Schweizer Registrierung, 90 % aller SWISS-Mitarbeiter arbeiten in der Schweiz und 70 % der Beschäftigten des Unternehmens besitzen einen Schweizer Pass. Die Airline versteht sich als Botschafterin ihres Landes und möchte mit hochwertigen Angeboten punkten. So wird zum Beispiel auf sämtlichen Langstrecken eine First Class angeboten. Dieter Vranckx resümiert: "Auf der New York-Strecke ist die 'First Class'-Nachfrage sehr gut. Nach Nairobi aber, zum Beispiel, lässt sich das Produkt schwieriger verkaufen."

SWISS-Top Destination ab Wien ist unangefochten Zürich - Foto: Austrian Wings Media Crew
SWISS-Top Destination ab Wien ist unangefochten der Hub Zürich - Foto: Austrian Wings Media Crew

Von Wien-Schwechat aus zählen zu den SWISS-Top 10-Destinationen zunächst Zürich, gefolgt von Malaga, Lissabon, Valencia, Miami, Nizza, Madrid, London, Paris und New York. Apropos London: SWISS bietet Flugverbindungen zum London City-Airport an. "Dafür nehmen viele Fluggäste sogar die Umsteigeverbindung über Zürich in Kauf", sagt Bernhard Wodl, Director SWISS Austria & Central Eastern Europe. Nicht wenige Reisenden schätzen es, auf dem überschaubaren Flughafen der britischen Metropole gleich in unmittelbarer Nähe zur City landen zu können.

Überhaupt zeigt man sich bei SWISS mit dem Österreich-Markt "sehr zufrieden", wie Wodl bekräftigt. Die Zuwächse seien "im hohen Prozent-Bereich" - die genaue Zahl hierzu bleibt aber ein gut gehütetes Schweizer Geheimnis.

(red Aig / Titelbild: SWISS-Langstrecken-Flaggschiff ab 2016: Boeing 777 - Grafik: SWISS)