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TV-Tipp, heute 22 Uhr: Das Rätsel von Lockerbie

Heute, 22 Uhr auf ARTE: Dokumentation über Pan Am Flug 103

Das Bombenattentat auf die Passagiermaschine der amerikanischen Luftfahrtgesellschaft Pan Am über dem schottischen Dorf Lockerbie am 21. Dezember 1988 gibt nach 25 Jahren immer noch Rätsel auf. Als einziger verurteilt wurde der libysche Geheimagent Abdelbasset Megrahi. Doch auch dieses Urteil ist mittlerweile umstritten, wie Austrian Wings bereits vor einigen Jahren berichtete.

Nach dem Bombenattentat auf ein Passagierflugzeug über dem schottischen Lockerbie wurde nur der libysche Geheimagent Abdelbasset Megrahi verurteilt. Doch auch dieses Urteil ist mittlerweile umstritten: Eine offizielle schottische Untersuchungskommission bewertet die Verurteilung des libyschen Geheimdienstlers als "möglichen Justizirrtum". Es stehen Vorwürfe im Raum, dass Beweise gefälscht und Zeugen manipuliert worden seien.

Die Spuren einer großen Terrorverschwörung führen auch nach Deutschland und Frankreich: bei einer Razzia wenige Wochen vor dem Attentat entdeckten deutsche Sicherheitsdienste in Neuss am Rhein die Bombenwerkstatt einer palästinensischen Terrorgruppe. Auch Bombenfunde in den ehemaligen französischen Kolonien Togo und Senegal spielen eine mysteriöse Rolle im Fall Lockerbie. Seit dem Tod Gaddafis im Oktober 2011 suchen das FBI und die britische Polizei in Libyen nach Verdächtigen, die an dem Terrorakt beteiligt gewesen sein sollen. Doch bisher haben die Lockerbie-Ermittler keine neuen Beweise für ihre alte Anklage erbracht, dass der libysche "Revolutionsführer" Gaddafi und sein Geheimdienst wirklich hinter dem Anschlag steckten.

Die Dokumentation zieht Bilanz und stellt neue Fragen: War der verurteilte Libyer Megrahi nur ein Bauernopfer eines weltpolitischen Spiels westlicher Geheimdienste und Regierungen? Gibt es neue Erkenntnisse abseits der Libyen-These von Briten und Amerikanern? Die Autoren haben mit einer Vielzahl von Experten und Zeitzeugen Interviews geführt.

Dem "Rätsel von Lockerbie" auf der Spur sprachen die Autoren auch mit Menschen, die jahrelang geschwiegen haben und deren Aussagen nicht auf libysche Hintermänner deuten, sondern auf Auftraggeber aus dem Iran - eine Fährte, die von den offiziellen Ermittlern stark vernachlässigt wurde.

(red / ARTE / Titelbild: Pan Am 747-121 Clipper Maid of the Seas N739PA, die über Lockerie gesprengt wurde - Foto: Alastair T. Gardiner - many thanks!)