Mit 622 Millionen Euro konnte eine leichte Umsatzsteigerung um 2,4 Prozent erzielt werden. Deutlicher fielen noch die EBITDA-Zuwächse (+ 9,1 %) aus. Wie Flughafenvorstände Günther Ofner und Julian Jäger bereits kürzlich im Austrian Wings-Interview betonten, konnte zudem die Nettoverschuldung auf 633,4 Millionen Euro gesenkt werden - ein Minus von 86 Millionen gegenüber 2012. Das Nettoergebnis der Flughafen Wien AG erfuhr ein leichtes Plus von 1,3 Prozent und kletterte damit auf 73,3 Millionen Euro.
"Wir konnten alle gesetzten Ziele erreichen, obwohl das Jahr 2013 ein schwieriges war", bilanziert Ofner. Man müsse sich vergegenwärtigen, dass sich die Unternehmensabschreibungen von 60 auf 125 Millionen Euro erhöht hätten, was jedoch "zur Gänze kompensiert" werden konnte, erinnert der VIE-Vorstand. Erzielte Einsparungen seien zudem größtenteils keine Einmaleffekte, sondern nachhaltig, bekräftigt die Flughafenleitung, und ist überzeugt: "Das Unternehmen hat eine gesunde wirtschaftliche Basis!"
In den kommenden Jahren werden jedoch auch zahlreiche Investitionen zu schultern sein. "Es ist notwendig, dafür eine entsprechende wirtschaftliche Kraft zu entwickeln", so Ofner. Es soll also in den kommenden fünf bis zehn Jahren in Richtung "Airport-City" gehen, wofür man sich "gut aufgestellt" sieht. Dort sollen auch die Non-Aviation-Bereiche kräftig ausgebaut, sowie Büroflächen zur Verfügung gestellt werden. Und auch ins Passenger-Handling wird man eintreten, wie Julian Jäger ausführte: "Das machen wir über eine Tochtergesellschaft - ab April ist es soweit!" Man möchte damit in den kommenden 24 Monaten knapp fünf Prozent Marktanteil erwerben. Zudem sollen neue Shopping- und Gastronomieflächen im heurigen Jahr eröffnet werden - dies soll in den folgenden Jahren zu einer Umsatzsteigerung führen. Die Betriebskosten des Check-In 3 ("Skylink"), der auf das erste Vollbetriebsjahr zurückblickt, liegen jährlich bei etwa 30 Millionen Euro - "Das ist ein guter Wert!", sagt Ofner. Ursprünglich waren 40 Millionen kalkuliert.
Ein Minus verzeichnet der Flughafen Wien AG auch bei den Einnahmen aus Parkplätzen und Parkhäusern. Dass der Parktarif dabei auslösender Faktor sein soll, glaubt Ofner nicht: "Viele Menschen nehmen mittlerweile öffentliche Verkehrsmittel, Limousinenservices oder den CAT in Anspruch." Wie sich die für 2015 geplante Bahnanbindung, die vor allem für Westösterreich Vorteile bringen soll, auswirken wird, sei ein "Learning by doing"-Prozess.
10 % der VIE-Aktien sind in Händen eigener Mitarbeiter; die Dividende wird mit 1,30 Euro (vgl. 2012: 1,05 Euro) vorgeschlagen. "Drohende Belastungen, die jüngst noch auf der Aktie gelastet haben, gibt es jetzt nicht mehr", zeigt Ofner sich etwa im Hinblick auf die Sanierung der AUA erleichtert.
"Wir hängen sehr stark von der Passagierentwicklung ab - deutlich mehr als von den Flugbewegungen" erklärt Jäger den geringen Einfluss der 2013 um merkliche 5,5 % zurückgegangenen Starts und Landungen gegenüber einem vergleichsweise leichten Passagierminus von 0,7 %. Das Frachtaufkommen stieg - nach anfänglichen Rückgängen - im zweiten Halbjahr 2013 um 10 % und schloss mit einem Plus von 1,6 %.
Für das Jahr 2014 bleibt man optimistisch. "Airlines stocken Frequenzen auf, neue Airlines kommen hinzu - aber wir gehen trotzdem von einer Stagnation bei den Flugbewegungen aus", prognostiziert der Flughafenvorstand seine Erwartungen im Hinblick auf die diesjährigen Passagierzahlen (+1 % bis +3 %) und Flugbewegungen (-1 % bis +1 %). Zudem soll der Umsatz auf über 630 Millionen, das Nettoergebnis auf über 75 Millionen Euro steigen.
(red / Titelbild: Günther Ofner und Julian Jäger auf der VIE-Bilanz-Pressekonferenz - Foto: Austrian Wings Media Crew)