Denn Menschen, denen der Flughafen Wien bei der Ausübung ihrer Leidenschaft, der Flugzeugfotografie entgegenkommt, sind schließlich die besten Werbeträger für das Unternehmen Flughafen, was sich nicht zuletzt auch darin zeigt, dass es sogar einen eigenen Verein der Flughafenfreunde gibt. Außerdem erhöhen sie die Sicherheit mittelbar, denn in der Community kennt man sich zum größten Teil. Verdächtige Bewegungen rund um und auf dem Flughafen können so von den Spottern rasch an die Polizei oder die Airport Security weitergemeldet werden. Und Familien, die vom Besucherdeck aus ganz fasziniert dem Treiben auf dem Vorfeld zusehen, sich dort mit dem "Virus Aviaticus" infizieren, werden später wohl kaum zu "sudernden Querulanten", die 20 Kilometer vom Flughafen entfernt lebend über "Fluglärmterror" fabulieren um damit vermutlich in Wahrheit in manchen Fällen nur gänzlich anders gelagerte Probleme zu kompensieren scheinen.
Seit heuer steht für die Bezahlung der Eintrittskarten auf dem Besucherdeck übrigens auch ein Münzautomat zur Verfügung, bisher war dies nur mittels Bankomat- oder Kreditkarte möglich.
Zusätzlich wurden zwei Ferngläser installiert. Hier hat der Flughafen vorbildlich auf das Feedback der Community reagiert, wofür sich die Austrian Wings Redaktion an dieser Stelle herzlich bedanken möchte.
Alles in allem kann man also konstatieren: Die Richtung stimmt durchaus, bitte weiter so!
Verbesserungspotential
Doch auf dem Vorhandenen ausruhen sollte sich der VIE mitnichten, denn im internationalen Vergleich ist das Angebot durchaus noch ausbaufähig. Austrian Wings steht in kontinuierlichem Kontakt mit Spottern, Luftfahrtfreunden sowie Familien und leitet deren Feedback regelmäßig an die Verantwortlichen des VIE weiter, zu denen ein sehr gutes Verhältnis besteht und bei denen wir immer ein offenes Ohr für derartige Anliegen finden.
Der Hauptkritikpunkt am neuen Besucherdeck ist nach wie vor der Eintrittspreis. 4 Euro für Erwachsene und 2 Euro für Kinder sind einfach zu teuer und nicht konkurrenzfähig, wenn man bedenkt, dass der Eintritt auf die Terrasse auf den Flughäfen München und Berlin etwa nur 2 Euro für Erwachsene kostet, in Amsterdam und auf sämtlichen anderen österreichischen Bundesländerflughäfen ist man sogar kostenlos dabei. Und niemand wird wohl ernsthaft bestreiten wollen, dass Amsterdam oder München weitaus mehr (und interessanteren) Verkehr als der Flughafen Wien zu bieten haben. Auch fehlt am VIE noch immer eine Ermäßigung für behinderte Besucher.
Als "Goldstandard" gelten sicherlich die Besuchereinrichtungen am Flughafen Zürich die jährlich von sage und schreibe 300.000 Besuchern frequentiert werden , dort erscheint der Eintrittspreis von umgerechnet rund 4 Euro pro Erwachsenem daher - anders als in Wien - durchaus gerechtfertigt. Dabei bewegen sich die Flughäfen VIE und ZRH bei den Passagierzahlen in der gleichen Größenordnung.
Die Wunschliste der Community ist eigentlich gar nicht so lang und sollte bei etwas gutem Willen des Flughafenvorstandes durchaus umzusetzen sein:
- Senkung des Eintrittspreises für Erwachsene auf mindestens 2,50 Euro, für Kinder auf 1,50 Euro
- Schaffung einer Tageskarte, bei der die Terrasse zwischendurch - etwa zum Einkaufen oder Essen gehen - verlassen und danach wieder betreten werden kann, ohne, dass man ein neues Ticket lösen muss
- Senkung des Preises für die Jahreskarte und Umbenennung derselben auf Saisonkarte, solange das Besucherdeck nicht durchgehend ganzjährig geöffnet ist
- Schaffung spezieller Kombi-Pakete, bei denen das Parken oder die Anfahrt mittels Öffis ermäßigt ist
- Schaffung eigener Tarife für behinderte Besucher und deren Begleitpersonen
- Öffnung des Besucherdecks über die gesamte Länge, sodass man auch die Flugzeuge auf der anderen Seite des Check-In 3 (Skylink) und am "Hotel"-Block fotografieren kann
- Ganzjähriger Betrieb der Terrasse (wie international üblich), denn gerade in der dunklen Jahreszeit würde sie wohl verstärkt von Spottern für so genannte "Nightshots" genutzt werden
- Erweiterung der Öffnungszeiten (im Sommer) von 8 bzw. 9 auf 21 oder 22 Uhr
- Installation eines Wind- bzw. Sonnenschutzes
- Ausweitung des WLAN-Netzes auf das Besucherdeck, sodass man mittels Smartphone, Netbook oder Tablet ins Internet einsteigen und aktuelle Ankunft- oder Abflugzeiten abrufen kann
Ihre Meinung und Verbesserungsvorschläge zum Thema? Schreiben Sie uns an wings (at) austrianwings.info - wir freuen uns auf Ihre Mail.
(red CvD, HP / Fotos: Austrian Wings Media Crew)
Hinweis: „Punktlandungen” sind Kommentare einzelner Autoren, die nicht zwingend die Meinung der Austrian Wings-Redaktion wiedergeben.