International

Flughafen Zürich schließt Geschäftsjahr 2013 mit Gewinn ab

Die Flughafen Zürich AG erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2013 einen Gewinn von 137,1 Millionen Schweizer Franken. Wie bereits im Vorjahr wirkte ein Sondereffekt auf das Jahresergebnis der Unternehmung ein. Unter Ausklammerung der Sondereffekte 2012 und 2013 entspricht die Gewinnzunahme einer Steigerung von 5,8 Prozent, teilte der Airport mit.

Die Passagierzahlen haben sich im vergangenen Jahr positiv entwickelt, wenn auch mit einer Zunahme von 0,3 Prozent im erwarteten bescheidenen Rahmen. Entsprechend erhöhten sich auch die Erträge aus dem Fluggeschäft. Die Erträge aus dem Nicht-Fluggeschäft erhöhten sich im Vergleich zum Verkehrsaufkommen überproportional. Erneut hat ein Sondereffekt das Ergebnis beeinflusst: Die Restrukturierung der langfristigen Finanzverbindlichkeiten belastete das Finanzergebnis mit einmaligen Kosten im Geschäftsjahr 2013. Im Vorjahr führte die Ersterfassung des neuen Anschlussvertrages mit der BVK Personalvorsorge des Kantons Zürich (BVK) zu einer Erhöhung der Betriebskosten und reduzierte so den Gewinn markant. Unter Ausklammerung dieser Sondereffekte würde die Flughafen Zürich AG einen Gewinnanstieg von rund 5,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr verzeichnen.

Verkehrsaufkommen

Im Jahr 2013 haben insgesamt 24.865.138 Passagiere den Flughafen Zürich genutzt. Die Zahl der Lokalpassagiere nahm um 2,2 Prozent auf 16,6 Millionen zu. Gleichzeitig sank die Zahl der Umsteige-passagiere am Flughafen Zürich um 3,5 Prozent auf 8,2 Millionen und damit auch der Transferanteil am Passagiervolumen von 34,2 Prozent im Jahr 2012 auf 32,9 Prozent im Jahr 2013. Die durchschnittliche Anzahl Passagiere pro Flug erhöhte sich von 106 auf 109. Auch die Sitzplatzauslastung steigerte sich im Berichtsjahr um 1 Prozent auf 75,1 Prozent. Das Sitzplatzangebot von und nach Zürich ist im Jahr 2013 um 0,7 Prozent gesunken. Insgesamt gab es im Jahr 2013 262.227 Flugbewegungen, was einem Rückgang von 2,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht.

Umsatz

Gegenüber dem Vorjahr erhöhten sich die Erträge von 948,8 Millionen auf 975,1 Millionen Schweizer Franken (+2,8 Prozent). Zum Wachstum beigetragen haben sowohl das Fluggeschäft wie auch das Nicht-Fluggeschäft. Von den Gesamterträgen entfallen rund 62 Prozent auf Erträge aus dem Fluggeschäft, welche im Berichtsjahr 604,5 Millionen Schweizer Franken (+1,4 Prozent) betrugen. Aufgrund des Anstiegs bei den Lokalpassagieren erhöhten sich die Erträge aus den Passagier- und Sicherheitsgebühren stärker als das Gesamtpassagier-Wachstum. Die Erträge aus den Lärmgebühren stiegen auf 54,4 Millionen Schweizer Franken (+4,4 Prozent). Diese Gebühren setzen sich zusammen aus Passagier-Lärmgebühren, lärmabhängigen Landegebühren und Nachtrandstunden-Zuschlägen. Der Grund für den Ertragsanstieg liegt im revidierten Lärmgebührenmodell, welches auf Verfügung des Bundesamtes für Zivilluftfahrt (BAZL) per 1. Mai 2013 umgesetzt wurde. Die Erträge aus dem Nicht-Fluggeschäft verzeichneten eine Steigerung um 5,2 Prozent auf 370,6 Millionen Schweizer Franken. Insbesondere die umsatzabhängigen Erträge in den Bereichen Retail, Duty Free und Gastronomie konnten nochmals zulegen. Diese Entwicklung ist erfreulich, bestätigt sie doch, dass sich die Optimierungen des bestehenden Kommerzangebots sowie die Erweiterung der Kommerzflächen und des Passagierangebots auszahlen. Auch das Arrival Duty Free verzeichnete ein markantes Ertragswachstum. Die Ausgaben pro abfliegenden Passagier stiegen von 41,70 im Vorjahr auf 43,20 Schweizer Franken im Berichtsjahr.

Betriebskosten

Die Betriebskosten sanken um 19,7 Prozent auf 448,4 Millionen Schweizer Franken. Der markante Rückgang begründet sich insbesondere mit der im Vorjahr erfolgswirksamen Erstverfassung des Anschlussvertrages der Flughafen Zürich AG mit der BVK über 121,9 Millionen Schweizer Franken. Unter Ausklammerung dieses Sondereffekts würde sich eine Zunahme der Betriebskosten von rund 12,1 Millionen Schweizer Franken bzw. 2,8 Prozent ergeben, wovon Aufwendungen von rund 6,0 Millionen Schweizer Franken der erstmaligen Konsolidierung der chilenischen Tochtergesellschaft A-port Operaciones S.A. zuzuordnen sind. Weiter generiert das höhere Passagieraufkommen zwar höhere Einnahmen, aber auch höhere Kosten für Polizei und Sicherheit. Diese Kosten sind im Berichtsjahr um 2,4 Prozent auf 118,1 Millionen Schweizer Franken angestiegen. Einsparungen konnte die Gesellschaft dank tieferen Kosten in den Bereichen Energie und Abfall (-3,5 Prozent) sowie Verkauf, Marketing und Verwaltung (-8,0 Prozent) erreichen.

EBITDA

Das Betriebsergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Amortisationen (EBITDA) beträgt 526,7 Millionen Schweizer Franken und liegt 136,0 Millionen Schweizer Franken bzw. 34,8 Prozent über dem Wert des Vorjahres. Bereinigt um den Sondereffekt aus dem BVK-Anschlussvertrag konnte der EBITDA um 2,8 Prozent gesteigert werden.

Abschreibungen und Amortisationen

Die partielle Inbetriebnahme des Terminals 2 und neue Kommerzangebote resultieren in einer Zunahme der Abschreibungen und Amortisationen um 2,7 Prozent auf 224,7 Millionen Schweizer Franken.

EBIT

Das Betriebsergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) konnte von 171,9 Millionen Schweizer Franken auf 302.0 Millionen Schweizer Franken gesteigert werden, was einer Zunahme von 75,6 Prozent entspricht. Bereinigt um den Sondereffekt des BVK-Anschlussvertrages konnte der EBIT um 2,8 Prozent gesteigert werden.

Finanzergebnis

Das Finanzergebnis fiel mit 134,4 Millionen Schweizer Franken um 77,5 Millionen Schweizer Franken höher aus als im Vorjahr. Der Grund für die substanzielle Zunahme liegt insbesondere in der Restrukturierung der langfristigen Finanzverbindlichkeiten. So hat die Flughafen Zürich AG im Berichtsjahr das Japanische Private Placement über 37 Milliarden japanische Yen gekündigt und vollständig zurückbezahlt sowie das zugehörige Absicherungsinstrument aufgelöst. In diesem Zusammenhang wurde eine neue Anleihe im Betrag von 400,0 Millionen Schweizer Franken (nominal) und einem Zinscoupon von 1,5 Prozent mit Rückzahlung im Jahr 2023 platziert. Die Restrukturierung hatte insgesamt einen negativen Einfluss von 82,9 Millionen Schweizer Franken auf das Finanzergebnis des Geschäftsjahres 2013.

Gewinn

Der Konzerngewinn in Höhe von 137,1 Millionen Schweizer Franken liegt um 44,7 Prozent über dem Vorjahreswert. Bereinigt man den Konzerngewinn um den Sondereffekt aus der Restrukturierung der langfristigen Finanzverbindlichkeiten sowie um die im Vorjahr erfolgswirksame Ersterfassung des neuen Anschlussvertrages mit der Pensionskasse BVK, würde sich eine Steigerung des Konzerngewinns um rund 5,8 Prozent ergeben.

Investitionen

Im Berichtsjahr wurden Investitionen in Sachanlagen in der Höhe von 246,9 Millionen Schweizer Franken getätigt, was einer Erhöhung um 70,2 Millionen Schweizer Franken bzw. 39,7 Prozent entspricht. Die größten Investitionen entfallen dabei auf die Aufwertung des Terminal 2 (43,5 Millionen Schweizer Franken), die Projektierung von „The Circle“ (21,6 Millionen Schweizer Franken) sowie die Erweiterung des Parkhaus P6 (19,5 Millionen Schweizer Franken). Seit der Privatisierung im Jahr 2000 hat die Flughafen Zürich AG inzwischen mehr als 3,7 Milliarden Schweizer Franken in die Flughafeninfrastruktur investiert.

Bilanz

Das Eigenkapital konnte um 10,3 Prozent gesteigert werden und liegt per Jahresende erstmals über 2,0 Milliarden Schweizer Franken - die entsprechende Eigenkapitalquote beträgt 50,5 Prozent. Die Netto-Finanzverschuldung der Gesellschaft beträgt per Bilanzstichtag 692.8 Millionen Schweizer Franken (Vorjahr: 826,2 Millionen Schweizer Franken).

Ausblick

Die Flughafen Zürich AG geht für das laufende Geschäftsjahr von einem moderaten Wachstum beim Passagieraufkommen aus. Die Anzahl Flugbewegungen wird leicht rückläufig erwartet. Nebst der Inbetriebnahme verschiedener Infrastrukturen wie beispielsweise das Terminal 2 (südlicher Teil) und die Schallschutzhalle soll insbesondere die Realisierung des Grossbauprojektes „The Circle“ vorangetrieben werden. Auf der politischen Ebene stehen Entscheide bezüglich der Ratifizierung des Staatsvertrages mit Deutschland und der daraus resultierenden Auswirkungen auf den Flugbetrieb an. Unter Ausschluss des Sondereffekts 2013 und exklusive Lärmkomponenten erwartet die Flughafen Zürich AG, dass sowohl EBITDA wie EBIT im laufenden Geschäftsjahr leicht über den Vorjahreswerten liegen werden.

Dividende

Der Verwaltungsrat wird der Generalversammlung vom 10. April 2014 eine leicht höhere Dividende als im Vorjahr, nämlich 10,00 Schweizer Franken pro Aktie, beantragen.

Änderung im Verwaltungsrat

Martin Candrian (69), der dem Verwaltungsrat der Flughafen Zürich AG seit 2004 angehört, stellt sich nicht mehr zur Wiederwahl. Der Verwaltungsrat dankt Martin Candrian herzlich für seinen engagierten und wertvollen Einsatz, den er während zehn Jahren für den Flughafen Zürich geleistet hat. Der Verwaltungsrat wird der Generalversammlung vom 10. April Guglielmo Brentel als neues Mitglied zur Wahl vorschlagen. Der Unternehmer Guglielmo Brentel ist unter anderem Präsident der Hotelleriesuisse und Vorstandsmitglied verschiedener Tourismusorganisationen.

(red / Flughafen Zürich / Titelbild: Austrian Wings Media Crew)