Diese Enthusiasten - viele von ihnen sind auch Spotter - möchten ihre Verbundenheit mit ihrer großen Leidenschaft mitunter auch gerne nach außen zeigen.
Und genau das dachten sich auch die beiden jungen Deutschen Tim Bader (Jahrgang 1984, ) und Rainer Haag (Jahrgang 1976), als sie das Projekt "I love Fluglärm" gründeten. Seit 2009 bieten sie unter dem Label Bekleidungsstücke und Aufkleber mit diesem markanten und zugegebenermaßen auch provokanten Slogan an. Bader hat ein abgeschlossenes Studium im Bereich Rehabilitationspädagogik und arbeitet als Flugbegleiter, während es Haag nach seinem Betriebswirtschaftsstudium und einer Tätigkeit in der Luftfahrt schließlich in die Fahrzeugbranche verschlagen hat.
"Unser Projekt ist eine bewusst provokante Stellungnahme, die eine generell negativ besetzte Begrifflichkeit in einen neuen Sinnzusammenhang stellt", erzählen die beiden innovativen Köpfe. "Auf diese Weise soll eine positive Umdeutung des Themas 'Fluglärm' als notwendige Begleiterscheinung des Flugverkehrs angeregt werden. Die durch den Slogan generierte Provokation ist bewusst gewählt und soll Aufmerksamkeit generieren."
Auf ihrer Internetseite verdeutlichen Bader und Haag zudem, dass es ihnen dabei nicht um die Verherrlichung von Lärm als liebenswerte Eigenschaft geht, sondern vielmehr um die realistische Erkenntnis der Untrennbarkeit des Flugbetriebs und seiner zwangsläufigen Begleiterscheinungen.
"Mit unserem Projekt wollen wir Menschen, die von Fluglärm betroffen sind, zu einem positiven Umdenken anregen. Viele Anwohner von Flughafenregionen machen mit amateurpolitischen Debatten negative Stimmung gegen Flughäfen und ihre Begleiterscheinungen. Dabei wird oft vergessen, dass ein Airport für die gesamte Region auch sehr viele positive Auswirkungen hat, von denen alle im Einzugsgebiet lebenden Menschen profitieren", betonen Bader und Haag unisono.
Die Rückmeldungen ihrer Kunden seien durchaus positiv, wie zahlreiche Zuschriften belegen:
, meint etwa der Schweizer Wäli K. in einer E-Mail.
Ein weiterer Eidgenosse ergänzt: "Auf das Projekt aufmerksam bin ich geworden, weil ich auf der Strasse mal ein Auto gesehen habe mit so einem Aufkleber und dachte, DEN will ich auch... der Rest war Google ;-) Ihr Projekt kann ich nur unterstützen, da hier rund um den Flughafen Zürich genau dieselben Diskussionen geführt werden... Und da ich so ein Sticker am Auto "haben darf" (Ich wohne in der Ab- und Anflugschneise zur großen Piste von ZRH... mir donnern die Flieger beinahe durchs Wohnzimmer), Aviatikfan bin und auch schon ein Flugzeug selber geflogen habe, habe ich mich entschlossen, Euch wenigstens so zu unterstützen... Vielleicht finde ich ja noch mehr Fluglärmliebhaber in der Schweiz ;-)“
Und auch bei Menschen, die täglich beruflich mit Flugzeugen zu tun haben, kommen die Sticker gut an, wie Flugbegleiterin Kristina W. voller Freude berichtet:
"Wie ich darauf aufmerksam wurde? Ich bin Flugbegleiterin und habe den Sticker bei einer Kollegin auf dem Koffer gesehen und dachte mir: Das brauchst du auch! Habe gleich einen für einen Freund und Kollegen mitbestellt."
(red CvD / Titelbild: Die I love Fluglärm Bekleidungskollektion gibt es für Damen und Herren - Alle Fotos: Courtesy I love Fluglärm)