„Der von EU-Parlament, Ministerrat und Kommission gefundene Kompromiss benachteiligt europäische Airlines. Der Luftverkehr braucht weltweit einheitliche Bedingungen und reagiert sehr sensibel auf Einflüsse von außen. Einseitige finanzielle Belastungen wirken sich unmittelbar auf die Wettbewerbsfähigkeit von Fluggesellschaften und auch auf die Luftverkehrsdrehkreuze aus“, erläutert BARIG-Generalsekretär Michael Hoppe. „Wir appellieren deshalb erneut an die EU-Gremien, das regionale, europäische Emissionshandelssystem so lange komplett auszusetzen, bis ein globales System eingeführt wird und bis dahin für Chancengleichheit und fairen Wettbewerb zu sorgen.“
Die ICAO, die Luftfahrtorganisation der Vereinten Nationen, erarbeitet momentan Leitlinien für ein globales Emissionshandelssystem, das für alle Staaten und Fluggesellschaften verbindlich sein soll. Diese Leitlinien sollen 2016 vorgestellt werden und ab 2020 weltweit gelten. Die EU wiederum möchte ihr Regelwerk und die internationalen Fortschritte 2016 evaluieren. Fällt die Bewertung negativ aus, soll ab 2017 das ursprünglich geplante Emissionshandelssystem eingesetzt werden. „Für alle Airlines wäre wichtig, bis 2020 Planungssicherheit und einheitliche Bedingungen zu haben. Aus Sicht von BARIG legt die EU 2016 nun einen unnötigen Zwischenstopp ein. Dies ist nicht hilfreich, um eine internationale Einigung voranzutreiben und das ICAO-Modell gemeinsam auszugestalten“, kritisiert Michael Hoppe.
(red / BARIG / Titelbild: Symbolbild - Foto: Austrian Wings Media Crew)