An Bord der 2010 gebauten Boeing 737-800 mit der Registrierung 7T-VKD befanden sich zahlreiche geladene Gäste, Journalisten sowie ein TV-Team aus Algerien. Regulär soll auf der Strecke eine 737-600 eingesetzt werden.
Noch auf dem Vorfeld wurde anlässlich des Erstfluges ein Transparent ausgerollt, und bei der anschließenden Feier im VIP-Terminal des Flughafens betonten sowohl Airport-Vorstand Julian Jäger als auch Air Algerie CEO Boultif Mohamed Salah die Bedeutung der neuen Verbindung. Diese sei vor allem für Geschäfts- und Kulturreisende von Interesse.
"In den 1980er Jahren flogen wir bereits mit Boeing 737-200 und Boeing 727-200 nach Wien. Heute, nach fast 27 Jahren Unterbrechung, sind es moderne Boeing 737-800 und 737-600. Wir freuen uns über die neue Verbindung", sagte Salah anlässlich der Zeremonie, kurz bevor die Torte angeschnitten wurde.
Air Algerie bedient die Strecke Algier - Wien - Algier ab sofort zweimal wöchentlich. Die Maschine landet jeweils um 18:35 Uhr in Wien und verlässt die österreichische Hauptstadt um 19:55 Uhr wieder.
Den Vertrieb übernimmt Aviareps, das Groundhandling (inklusive Rampe) wird von der Firma Celebi durchgeführt.
Auch heimische Wirtschaftskammer betont Bedeutung der Flüge
Algerien steht mit rund 40 Millionen Einwohnern, einer Kaufkraft die deutlich über dem afrikanischen Durchschnitt liegt, und einersoliden Wirtschaftsentwicklung der letzten Jahre gut da. Das Land verfügt dank seiner Erdölwirtschaft über Devisenreserven von fast 200 Mrd. US-Dollar und kann sich Qualität leisten. Um die Wirtschaft zu diversifizieren, investiert das Land seit einigen Jahren in den Aufbau der eigenen industriellen und landwirtschaftlichen Produktionskapazitäten. Dabei ist man massiv auf ausländische Produkte und Know-how angewiesen. Ein Schwerpunkt des staatlichen Investitionsprogramms liegt außerdem auf den Bereich der Infrastruktur. "Algerien ist bereits unser zweitwichtigster Markt in Afrika und bietet ein nach oben offenes Potential im Liefergeschäft. Aktuell zählen wir 12 österreichische Niederlassungen sowie ca. 120 Vertreter in Algerien. Die Zahl der regelmäßig mit Algerien Geschäfte abwickelnden österreichischen Firmen liegt bei ca. 500. Zahlen die durchaus ausbaufähig sind", so Markus Haas, österreichischer Wirtschaftsdelegierter in Algier.
Die österreichischen Exporte nach Algerien wachsen nach einem Rekordjahr 2012 (+50 %) im Vergleich zum Vorjahr weiter und legen 2013 um +3,4 % auf 227 Mio. Euro zu. Damit ist das Land Österreichs wichtigste Exportdestination im Maghreb und Nr. 2 am afrikanischen Kontinent (nach Südafrika). Haas: "Marktchancen ergeben sich - aufgrund des Nachholbedarfs und des enormen Marktpotenzials - in fast allen Bereichen: Bau und (Transport-) Infrastruktur, verarbeitende Industrie, Lebensmittelproduktion und Verarbeitung inkl. Zuchttiere, Kunststoffe, elektrische Maschinen und Apparate aber auch für Zulieferer der Erdölindustrie." Österreichs Importe aus Algerien bestehen zu über 99 % aus Rohöl. Diese sind aufgrund eines schwächeren Rohölpreises im letzten Jahr um 8,2 %, die Importe Algeriens insgesamt auf EUR 193 Mio. zurückgefallen. Eine Diversifizierung der Lieferpalette ist mittelfristig nicht zu erwarten, heißt es dazu in einer Aussendung der Österreichischen Wirtschaftskammer.
Fotoimpressionen vom Erstflug nach Wien
(red / Alle Fotos: Austrian Wings Media Crew)