So gilt für das fliegende Personal nun, dass immer mindestens zwei Crewmitglieder im Cockpit anwesend sein müssen. Verlässt einer der Piloten - etwa für den Gang zur Toilette - das Flugdeck, muss ein Mitglied des Kabinenpersonals seinen Platz einnehmen.
Wird die Cockpittüre geöffnet (beispielsweise, wenn die Flugbegleiter den Piloten Essen oder Getränke bringen), sind mehrere Flugbegleiter verpflichtet, den Zugang zu bewachen. Passagieren darf demnach "unter keinen Umständen" mehr Zutritt zum Cockpit gewährt werden.
Auf den malaysischen Flughäfen werden Besatzungen und Passagiere künftig doppelt kontrolliert: Sie müssen zwei Metalldetektor-Schleusen mit anschließender Leibesvisitation passieren. Zudem muss jede Person, die an Bord eines Flugzeuges geht den Gürtel sowie die Schuhe ablegen.
Hintergrund ist, dass die Möglichkeit besteht, dass Flug MH 370 von einem der Piloten bewusst zum Absturz gebracht wurde.
Brancheninsider kritisieren die Verschärfung der Maßnahmen indes hinter vorgehaltener Hand als "puren Aktionismus". "Wenn ich als Flugzeugführer wirklich Selbstmord begehe wollte, würde mich sicher keine Flugbegleiterin davon abhalten können", meint ein Pilot auf Austrian Wings Anfrage. Die Sicherheitskontrollen für die Crews bezeichnete er generell als "lächerlich". Keinesfalls könnte so ein Besatzungsmitglied tatsächlich daran gehindert werden, Menschen an Bord eines Flugzeuges Schaden zuzufügen. Details wollte er jedoch nicht nennen - "aus Sicherheitsgründen".
Viel sinnvoller als "schikanöse und sinnlose 08/15-Kontrollen, durchgeführt von unterbezahltem demotiviertem Personal, das zum Großteil noch nicht einmal bei der Parkraumüberwachung genommen würde", wäre "Profiling von Reisenden nach dem Vorbild von El Al".
(red / Titelbild: Die Unglücksmaschine 9M-MRO beim Start - Foto: Ercan Karakas via Wiki Commons)