Vor allem mit ihrem Kerngeschäft Passagiertransport erlöste die Fluggesellschaft im Geschäftsjahr 2013/14 einen Nettogewinn von umgerechnet etwa 140 Millionen Euro. Dem Rekordumsatz standen operative Ausgaben von mehr als 11,44 Milliarden Euro gegenüber. Der operative Gewinn betrug umgerechnet etwa 491,0 Millionen Euro, aus dem nicht-operativen Geschäft bilanziert das Unternehmen einen Verlust von 171,4 Millionen Euro. Die Airline will ihren Expansionskurs in Asien weiter fortsetzen und plant weitere strategische Investments.
Größter Geschäftszweig ist mit einem Umsatz von gut fünf Milliarden Euro noch immer das Inlandsgeschäft der Airline. Hier stiegen Umsatz und Erträge als Folge der wirtschaftlichen Erholung und der steigenden Nachfrage nach Flügen bei Geschäfts- und bei Privatreisenden. ANA hat ihr japanisches Streckennetz weiter ausgebaut und neue Verbindungen zwischen Akita und Sapporo sowie zwischen Tokio/Narita und Hiroshima gestartet. Auf weiteren Strecken wurden die Frequenzen gesteigert. Durch die Einführung neuer Frühbucher-Sondertarife für alle innerjapanischen Strecken steigerte ANA die Nachfrage spürbar. Die Airline verfolgt den Anspruch, ihren Fluggästen den bestmöglichen Service anzubieten und hat in diesem Zusammenhang eine Vielzahl von Produktverbesserungen am Boden – zum Beispiel bei den Lounges – und an Bord eingeführt. In Summe stieg der Umsatz im Inlandsgeschäft um 1,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Airline beförderte insgesamt 42,67 Millionen Passagiere auf ihren Inlandsstrecken und erreichte einen durchschnittlichen Sitzladefaktor von 62,1 Prozent.
Auf ihren internationalen Strecken verzeichnete der Star Alliance Partner im vergangenen Geschäftsjahr eine sehr stabile Nachfrage, steigerte den Umsatz um 13,5 Prozent und die Passagierzahl um 1,0 Prozent. Insgesamt beförderte ANA 6,34 Millionen Passagiere auf den internationalen Routen und erreichte einen Sitzladefaktor von 73,9 Prozent. Schwerpunkte der Netzerweiterung bildeten mehr Frequenzen und der Einsatz größerer Flugzeuge auf der Strecke zwischen Tokio/Narita und Rangun sowie mehr Flüge zwischen Tokio und Chicago. Vor allem profitierte die Airline von steigenden Touristenzahlen nach Japan und einer höheren Nachfrage auf den Routen zwischen Japan und den USA. ANA investierte auch im internationalen Sektor kräftig in das Produkt, verbesserte das Angebot an Check-In-Möglichkeiten, erweiterte die Lounges am Tokioter Flughafen Haneda, kreierte neue Bordmenüs und setzte neue Schwerpunkte in der Getränkeauswahl. Zudem erhielten im März dieses Jahres die ersten Flugzeuge Internetzugang für die Passagiere an Bord.
Auf dem Frachtsektor registrierte die Fluggesellschaft höhere Volumina, vor allem weil sich die Nachfrage nach Kurierdienstleistungen erholte. ANA startete eine neue Frachtstrecke Tokio – Chubu – Okinawa und erweiterte somit auch ihr Frachtnetz. Auf internationalen Frachtstrecken verdiente die Airline vor allem mit dem Transport von Gütern für die Automobilindustrie nach Nordamerika und profitierte von der Effizienz des Frachtdrehkreuzes in Okinawa. Auf innerjapanischen Verbindungen stieg das Frachtaufkommen um 2,8 Prozent, auf den internationalen Routen sogar um 18,9 Prozent – verbunden mit einer Umsatzsteigerung um 21 Prozent.
Im Dezember vergangenen Jahres benannte ANA eine ihrer beiden Low Cost Töchter von AirAsia Japan in Vanilla Air um. Bereits 119.000 Fluggäste nutzten Vanilla Air seitdem; die Airline kommt auf einen Sitzladefaktor von 70,6 Prozent. Auf ihren internationalen Strecken ist Vanilla Air sogar mit einem Sitzladefaktor von 86,0 Prozent unterwegs und beförderte bislang 75.000 Passagiere.
Im Ausblick für das laufende Geschäftsjahr erwartet die ANA-Gruppe eine anhaltende wirtschaftliche Erholung in Japan. Allerdings bereitet auch ANA die Entwicklung des Ölpreises, der japanischen Währung und die Wettbewerbssituation Sorge. In ihrer Mittelfristplanung will sich ANA daher weiter auf das Kerngeschäft fokussieren und hart an den Kostenstrukturen arbeiten. Kern ist die Optimierung des Angebots auf die Nachfrage und die Installation eines Dual-Hub-Systems an den beiden Tokioter Flughäfen Narita und Haneda für internationale Passagierverkehre. Außerdem setzt ANA große Hoffnung in die Indienststellung des größeren Dreamliners, der Boeing 787-9. Unter dem Strich rechnet der japanische Marktführer mit einem Nachsteuergewinn von umgerechnet gut 260 Millionen Euro für das laufende Geschäftsjahr.
(red / ANA / Titelbild: ANA - All Nippon Airways Boeing 777-300ER, Symbolbild - Foto: Austrian Wings Media Crew)