Österreich

AUA-Betriebsrat: "Vorstands-Verhalten bei KV-Verhandlungen kindisch!"

"Völlig überrascht" vom Abbruch der KV-Verhandlungen durch den AUA-Vorstand zeigte sich Freitagnachmittag AUA-Bordbetriebsratschef Karl Minhard gegenüber Austrian Wings.

"Der Vorstand hat uns erst am Montag weitere Verhandlungstermine für den 11., 12. und 13. Juni bestätigt, für uns kam die heutige Presseaussendung daher genau so überraschend wir für Sie."

Minhard ortet "Panik" beim Management wegen möglicher Arbeitskampfmaßnahmen der Belegschaft im Sommer. Wie berichtet, hatte die AUA-Belegschaftkürzlich auf einer Betriebsversammlung für Kampfmaßnahmen bis hin zum Streik gestimmt.

"Ich halte es für eine rein taktische Maßnahme der Konzernführung. Da die nächsten Verhandlungstermine aber nicht abgesagt worden sind, gehe ich davon aus, dass sie ganz normal stattfinden." Ein Streik stehe zum gegenwärtigen Zeitpunkt außerdem gar nicht im Raum, es sei lediglich ein entsprechender Grundsatzbeschluss gefasst worden.

Den "KV neu"-Vorschlag, den der Vorstand "als Friedensangebot verkauft" hat, sei, so Minhard "schlechter als der bestehende Tyrolean-KV." Deshalb dürfe man sich im Management nicht wundern, wenn der Vorschlag seitens der Belegschaft abgelehnt werde, betonte der Betriebsratsvorsitzende.

"Wenn der Vorstand jetzt meint, damit drohen zu können, dass bei einer Nichtannahme dieses Vertrages durch uns der Austausch der Fokker-Flotte womöglich nicht stattfinde, dann kommt das einer Erpressung nahe."

Das jüngste Agieren des Vorstandes in dieser Angelegenheit wertet Minhard als "kindisch". Er selbst stehe für weitere konstruktive Gespräche selbstverständlich jederzeit zur Verfügung.

Ein Betriebsübergang sei wie vom Vorstand behauptet natürlich grundsätzlich "rechtlich möglich, aber nicht mit dem alleinigen Ziel der Verschlechterung der Arbeitsbedingungen."

(red / Titelbild: AUA-Bordbetriebsratschef Karl Minhard - Foto: Austrian Wings Media Crew)