„Wir haben uns zahlreiche technische Innovationen aus verschiedenen Branchen genau angeschaut und geprüft“, sagt Carolyn McCall, CEO easyJet. „Nun setzen wir eine große Bandbreite an neuen Technologien zum ersten Mal im Flugverkehr ein, damit unsere Flugzeuge noch effizienter und effektiver werden. Diese neuen Technologien bieten zahlreiche Vorteile. Sie verschaffen unseren Ingenieuren mehr Freiräume, um sich fachmännischen Aufgaben zu widmen. Dies ermöglicht uns, Kosten zu senken und günstige Tarife anzubieten. Darüber hinaus können wir damit Verspätungen für Passagiere minimieren, unsere industrieführende Pünktlichkeit aufrechterhalten und unseren Kunden ein besseres Reiserlebnis bieten. Sicherheit hat bei uns höchste Priorität. Daher ist es uns wichtig, dass all diese neue Technologien von unseren erfahrenen Ingenieuren und der Flugzeugbesatzung angewandt werden, um weiterhin höchste Sicherheitsstandards zu gewährleisten.“
Drohnen
EasyJet arbeitet mit Coptrcraft, Measurement Solutions und dem Team für Luftfahrttechnik und Robotik der Universität Bristol zusammen, um bestehende Technologien so zu modifizieren, dass Drohnen für die Inspektion der Airbus-Flotte eingesetzt werden können. Dafür werden die Drohnen so programmiert, dass sie Flugzeuge überprüfen und bewerten, um anschließend die Ingenieure über jegliche Schäden zu informieren, die eventuell weiterer Untersuchungen oder Wartungsarbeiten bedürfen. Die Drohnen befinden sich zurzeit in der Entwicklungsphase und werden voraussichtlich schon im nächsten Jahr getestet und auf den Markt gebracht.
„Drohnentechnologie kann besonders nützlich für Flugzeuginspektionen sein“, sagt Ian Davies, Head of Engineering easyJet. „Dafür ist normalerweise mehr als ein Tag notwendig. Mithilfe der Drohnen lässt sich der Aufwand auf wenige Stunden reduzieren. Außerdem ermöglichen sie größere Genauigkeit bei der Ausführung der Arbeiten.“
Arthur Richards, Vorsitzender der Abteilung für Luftfahrttechnik und Robotik an der Universität Bristol, ergänzt: „Flugzeuginspektionen sind ein großartiger Einsatzbereich für Drohnen. In Kombination mit intelligenter Navigation und Computer-Vision können sie genaue Daten aus den ungewöhnlichsten Orten abrufen. Wir freuen uns darauf, gemeinsam mit easyJet sichere, effektive und effiziente Drohnensysteme zu entwickeln, die dieser Herausforderung gerecht werden.“
3D-Augmented-Reality-Technologien
Darüber hinaus plant easyJet 3D-Virtual-Reality- und Augmented-Reality Technologie von Epson und Vuzix einzusetzen, um einem Ingenieursteam aus der Ferne zu ermöglichen, genau das zu sehen, was auch der Pilot oder ein anderer Ingenieur sieht. Dabei kommt eine Virtual-Reality-Brille zum Einsatz. Die Brille verwendet das weltweite erste durchsichtige HD Display, das auf Augmented-Reality zurückgreift und easyJet aus der Ferne hilft, technische Probleme zu diagnostizieren. Der Einsatz dieser neuen Technologie ist vor allem sinnvoll für einige der weiter entfernt gelegenen Flughäfen, die easyJet anfliegt. Momentan steuert die Airline 138 Flughäfen an. Darunter befinden sich entferntere Ziele wie Sharm el Sheikh und Tel Aviv.
Bisher war es so, dass Ingenieure und Piloten Bilder via E-Mail verschicken und sich mit dem easyJet Kontrollzentrum in Verbindung setzen mussten, um Probleme telefonisch zu lösen. Außerdem testet easyJet derzeit auch eine ähnliche Videotechnologie von Vidcie und XO Eye, die Ingenieure auf dem Vorfeld via Live-Stream mit dem Kontrollzentrum der Airline verbindet.
„3D-Augmented-Reality-Technologien sind besonders wichtig, um längere Verspätungen zu minimieren, wenn ein Flugzeug im Netzwerk im Einsatz ist“, so Ian Davies. „Damit können wir uns schneller Klarheit über mögliche technische Probleme verschaffen, die hunderte Meilen entfernt vorliegen. Durch Tragen der Virtual-Reality-Brille können Piloten oder Ingenieure aus der Ferne Live-Bilder und Daten an das easyJet Kontrollzentrum in Luton übertragen. Dadurch ist ein direkter Zugriff auf visuelle Informationen möglich und eventuelle technische Probleme können einfacher gelöst werden.“
Apps
Die Ingenieursabteilung von easyJet arbeitet ebenfalls mit Output42 zusammen, um eigene maßgeschneiderte Apps zu entwickeln. Damit können Ingenieure einige laufende Aufgaben effizienter ausführen und easyJet Flugzeuge wieder schneller eingesetzt werden. Eine der Apps hilft Ingenieuren beispielsweise dabei, beschädigte Turbinenblätter (z.B. nach Vogelschlag) noch schneller zu identifizieren und zu ersetzen. Dafür scannt die App die Turbinenblätter und bestellt automatisch neue aus dem Airline-Inventar. Indem die schweren Logbücher ersetzt werden, erwartet easyJet jährliche Einsparungen bei den Treibstoffkosten von über 500.000 USD. Jedes Kilogramm, dass bei der easyJet Flotte an Gewicht eingespart werden kann, spart pro Jahr etwa 20.000 USD.
Die Apps befinden sich in verschiedenen Entwicklungsphasen und einige von ihnen werden voraussichtlich im Laufe des Sommers getestet.
Papierlose Flugzeuge
Ende Mai wird easyJet die Laptops und ausgedruckten Navigationscharts in allen Cockpits durch Panasonic Toughpads austauschen. Damit nähert sich die Airline ihrem Ziel eines papierlosen Flugzeugs. Darüber hinaus ist easyJet eine der ersten Fluggesellschaften, die diese Tablets während aller Flugphasen und am Boden einsetzen.
Außerdem könnte neue E-Paper-Technologie von Sony dafür sorgen, dass keinerlei Papier mehr an Bord von easyJet benutzt wird und ein tatsächlich papierloses Flugzeug gegeben wäre. Das neue digitale Papier ist die neueste Entwicklung von Sony und gibt Nutzern das Gefühl, auf Papier zu schreiben. Ausgefüllte Formulare können so schneller in einer zentralen Datenbank gespeichert werden. Dadurch sind schnellere Betriebsabläufe und ein einfacher Zugriff auf jegliche Informationen über das Flugzeug möglich. Tests der neuen Technologie werden in den kommenden Monaten beginnen.
Inflight-Monitoring und Fehlererkennung
EasyJet arbeitet mit FlightWatching zusammen, um ein modernes Tool zur frühzeitigen Fehlererkennung zu installieren. Es versorgt das operationelle und das Ingenieursteam während des Fluges mit Live-Updates direkt aus dem Flugzeug.
Das System ist eine webbasierte Softwarelösung von FlightWatching und trägt den Namen WILCO. Mithilfe des ACARS-Benachrichtigungssystems kann WILCO Echtzeitwerte über Flugzeugsystem-Parameter empfangen. Diese Daten werden dann in ein animiertes Schema übertragen, dass eingesetzt werden kann, um mögliche Probleme zu prognostizieren oder bekannte technische Fehler zu lösen, bevor das Flugzeug landet. Damit können die Ingenieure am Boden bereits mitten im Flug eine Inspektion durchführen und dafür sorgen, dass die richtigen Wartungswerkzeuge zur Verfügung stehen, sobald das Flugzeug gelandet ist. Auch damit wird die Effizienz gesteigert, heißt es.
(red / EasyJet / Titelbild: Airbus A320 von EasyJet, Symbolbild - Foto: Austrian Wings Media Crew)