- Eine außergewöhnliche hohe Zahl der Befragten (72,6 Prozent) geben an, das Unternehmen verlassen zu wollen. Über 30 Prozent deuteten an, dass sie Ryanair innerhalb des nächsten Jahres verlassen möchten und mehr als 50 Prozent planen dies innerhalb der nächsten zwei Jahre. Ca. 300-500 Piloten haben das Unternehmen in den vergangenen 18 Monaten bereits verlassen.
- Von den Piloten, die Ryanair verlassen möchten, gaben 85 Prozent jedoch auch an , dass sie diesen Plan überdenken würden, wenn sich die Bezahlung, die Behandlung des Personals und der Respekt ihnen gegen über verbessern würden.
- Ryanair lehnt es weiterhin ab, die von den Piloten gewählten Vertreter zu akzeptieren. Schutz für Piloten, die sich in der RPG engagieren wollen, wird von Ryanair kategorisch abgelehnt. Stattdessen möchte sich das Unternehmen weiterhin nur mit sog. “Employee Representative Committees” auseinandersetzen, die nicht gewählt wurden, niemandem Rechenschaft schuldig sind und nur einen Bruchteil der Ryanair-Angestellten repräsentieren.
- Ryanair versucht über massive Nachteile bei der Gestaltung der Dienstpläne eine demokratisch legitimierte Vertretung der Piloten zu verhindern.
- Die Befragung zeigt, dass mehr als 95 Prozent der Ryanair Piloten keinen regulären Sommerurlaub nehmen können, was Familienferien praktisch unmöglich macht.
- 29,1 Prozent der Piloten gaben an, dass sie mit ihrem aktuellen Stationierungsort unzufrieden sind, 36 Prozent berichteten an, dass sie sich bereits für einen Stationswechsel beworben haben.
- 85,7 Prozent der befragten Piloten möchten direkt bei Ryanair angestellt sein. Tatsächlich sind es jedoch nur ca. 25 Prozent.
“Ohne eine von den Piloten selbst legitimierte Vertretung lassen sich die Probleme nicht lösen“, so der Vorsitzende des RPG Interimsrates Evert van Zwol auf der heutigen Pressekonferenz in Berlin. “Piloten bei Ryanair können keinen Sommerurlaub nehmen, leben in ständiger Sorge um ihr Einkommen sowie die soziale Absicherung und planen in unglaublicher hoher Anzahl ihr Unternehmen zu verlassen. Die schlechte Unternehmenskultur bei Ryanair besteht weiter – darüber sollten sich Investoren, Regulierungsbehörden und alle anderen Stakeholder ernsthafte Sorgen machen.”
“Eine solche Unternehmenskultur, die an Einstellungen aus dem vorletzten Jahrhundert erinnert, sollte in Europa längst undenkbar sein,” so Ilja Schulz, Präsident der Vereinigung Cockpit. “Die deutschen Piloten unterstützen die Piloten bei Ryanair in ihren Bemühungen die Rechte zu erlangen, die in anderen Unternehmen selbstverständlich sind.”
(red / Vereinigung Cockpit / Titelbild: Boeing 737-800 von Ryanair - Foto: Austrian Wings Media Crew)