Möglich wird dies durch einen abgestimmten Know How Transfer zwischen der Bundesfachschule und der größten österreichischen Fluglinie, Austrian Airlines. So werden die Lehrer von der Bundesfachschule Langenlebarn künftig in der Austrian Technischen Schule weitergebildet. Gleichzeitig werden zertifizierte Trainer der Technischen Schule der Austrian Airlines die BFS-Schüler unterrichten und dabei ihre Praxiserfahrung einbringen. Damit kommt es in Zukunft bei der Grundausbildung zum Luftfahrzeugtechniker zu einer abgestimmten Kombination von Theorie und Praxis. Zuvor mussten die Schüler nach Absolvierung der 4-jährigen Fachschule noch 5 Jahre Praxis erwerben und einige zusätzliche Kurse machen, um die Zertifizierung durch die Behörde zu erhalten.
Der Schulleiter, Dipl.-Ing. Dr. Franz Koller, erläutert dazu: „Wir freuen uns mit Austrian Airlines einen Partner gefunden zu haben, der seinen hohen Qualitätsstandard in die Ausbildung unserer Schüler einfließen lässt. Damit können wir unseren Schülern eine praxisnahe Ausbildung bieten und sie zu hochqualifizierten Luftfahrzeugtechnikern machen.“
Gegenüber Austrian Wings führte Dr. Koller darüber hinaus aus, dass er sehr froh sei, dass die jahrelangen Bemühungen um diese Kooperation nun Früchte getragen haben: "Das wertet unsere Schule und den Standort außerordentlich auf." Koller betonte auch die Einzigartigkeit "seines" Hauses: "Obwohl die Ausbildung bei uns mit 4 Jahren um ein Jahr kürzer ist als in einer HTL, haben die Schüler bei uns mehr praktische Ausbildung." Außerdem unterstrich er die Wichtigkeit, dass die Schule direkt auf einem Flugplatz angesiedelt sei. Somit sei eine einzigartige praxisnahe Ausbildung wie sonst nirgends möglich.
„Ich freue mich, dass Austrian Airlines in Zukunft in der Zusammenarbeit mit der Bundesfachschule und der Austro Control einen Beitrag dazu leisten kann, den Absolventen der Schule einen Schulabschluss zu ermöglichen, der in der gesamten EU anerkannt ist,“ erklärt Michael Delion, Vice President Technical Operations bei Austrian Airlines. „Damit tragen wir zur Stärkung des Industrie-Standortes Österreich bei.“
Im Anschluss an die Übergabe der Zertifikate überreichte Direktor Franz Koller den Vertretern des Landes, des Bundesheeres, der Austro Control und der Austrian Airlines Präsente, welche die Schüler selbst angefertigt hatten. AUA-Technik-Chef Michael Delion wiederum hatte für Dr. Koller und dessen Team das Modell einer Triple Seven mitgebracht.
Vertreten waren auch die Flying Bulls - Chefpilot Raimund Riedmann hatte Quality Manager Martin Hinkel mit der OE-EDM nach "LaLe", wie der Fliegerhorst auch genannt wird, geflogen. Schon seit Jahren unterstützen die "Bullen" aus Salzburg die Fachschule und so mancher Absolvent arbeitet heute im Wartungsbetrieb "Hangar 8".
Austrian Airlines beschäftigt derzeit rund 400 so genannte freigabeberechtigte Luftfahrzeugtechniker. Sie haben eine hohe Verantwortung: Sie müssen alle erforderlichen Arbeiten am Flugzeug durchführen – vom einfachen Radwechsel über die komplexe Fehlersuche bis hin zu umfassenden, mehrwöchigen Überholungen eines Flugzeuges. Erst wenn alle Arbeiten gründlich durchgeführt und überprüft worden sind, wird das Flugzeug für den nächsten Flug freigegeben.
Über die Austrian Technische Schule
Die technische Schule der Austrian Airlines ist eine zertifizierte Part-147 Maintenance Trainings Organisation, in der hochqualifizierte Trainings für Flugzeugtechniker angeboten werden. In der Schule werden theoretischen Grundlagen vermittelt. Gleichzeitig werden praktischen Trainings unter Aufsicht von zertifizierten Trainern direkt an Flugzeugen ausgeführt, damit die Schüler auch gleich den notwendigen Praxisbezug erwerben. Die Schulungen werden von Trainern geleitet, die selbst als freigabeberechtigte Techniker in der Wartung der Austrian Airlines tätig sind.
Die Bundesfachschule für Flugtechnik in Langenlebarn
Die Bundesfachschule für Flugtechnik ist eine berufsbildende, mittlere technische Lehranstalt, die als einzige öffentliche Schule im deutschsprachigen Raum, die volle nach Part-147 zugelassene Grundlagenausbildung bietet. Schwerpunkte der Ausbildung sind Wartung, Prüfung und Fertigung von Luftfahrzeugen, Luftfahrtgeräten sowie von flugtechnischen Bodeneinrichtungen.
Fotoimpressionen von der Veranstaltung
(red / AUA / Titelbild: Die Festansprachen fanden stilecht in einem Hangar statt - alle Fotos: Austrian Wings Media Crew)