Österreich

Flughafen Wien: Weniger Lärmbeschwerden, neue Konzepte

Die Zahl der Beschwerden über Fluglärm ist in Wien um rund 20 Prozent zurückgegangen.

Dieses Ergebnis präsentierte der Umweltsprecher der SPÖ, Erich Valentin, heute Vormittag auf einer Pressekonferenz, wo auch neue Projekte zur weiteren Reduktion des Fluglärms über Wien vorgestellt wurden.

Valentin sagte, Wien stehe vor der Herausforderung einerseits die Bevölkerung vom Fluglärm zu entlasten und andererseits, den Flughafen Wien Schwechat, der rund 20.000 Menschen Arbeit biete, zu fördern. Die seit Beginn des Mediationsverfahrens bzw. des Dialogprozesses aller Betroffenen (u.a. Bürgerinitiativen, Stadt Wien, Land Niederösterreich sowie betroffene Gemeinden und Bezirke) gesetzten Maßnahmen hätten gegriffen. Durch die Beschränkung von Landungen und Starts sowie Nachtflügen über Wien und die Einrichtung einer Auskunfts- und Beschwerdestelle zum Thema Fluglärm, hat sich nach den Worten Valentins die Lärmsituation in Wien deutlich verbessert, wie der Gemeinderat in einer APA-Aussendung betont.

Noch im Sommer werde mit der Umsetzung weiterer Projekte zur Minimierung des Fluglärms begonnen, heißt es weiter. So würden im Osten von Wien einige Messflüge durchgeführt, die positive Auswirkungen eines Kurvenfluges auf Piste 16 ergeben sollten. Dadurch soll in den nächsten Jahren der Wiener Bezirksteil Essling vom Fluglärm entlastet werden. Auch die BewohnerInnen von Liesing sollen durch die Änderung der Anflugroute bestimmter Flugzeugtypen und die Festsetzung neuer Nachtflugrouten weniger Fluglärm hören. Beide Maßnahmen werden, wie Valentin weiters ausführte, frühestens Mitte des nächsten Jahres greifen.

Viele Beschwerden von Bewohnern weit vom Airport entfernter Gegenden

Interessant erscheint in diesem Zusammenhang, dass die meisten Beschwerden betreffend Fluglärm nicht aus den unmittelbaren Anrainergemeinden, sondern paradoxerweise aus dem rund 20 Kilometer entfernten Liesing stammen sollen. Dort macht eine kleine Privatinitiative seit Jahren mit teils nicht nachvollziehbaren Zahlenangaben zum Thema Fluglärm und Gesundheitsbelastung von sich reden. Sie behauptet unter anderem, dass es zu einer Entwertung von Grundstücken komme, obwohl der Branchenverband der Immobilienmakler schriftlich gegenüber Austrian Wings erklärte, dass die Immobilienpreise in den vergangenen Jahren stetig gestiegen seien. Die Initiative wird daher auch zunehmend von etlichen Anrainern kritisch gesehen, wie ein Austrian Wings Lokalaugenschein kürzlich ergab.

(red / Titelbild: Verkehrsflugzeug über Liesing; obwohl die Flugzeuge hier kaum lauter als der reguläre Straßenverkehr und lediglich für ein paar Sekunden wahrnehmbar sind, stammt aus dem 23. Bezirk eine Vielzahl an Beschwerden über angeblichen Fluglärm - Foto: Austrian Wings Media Crew)