Eine dieser Maßnahmen, die im Rahmen der "Road Map Luftfahrt 2020"
ausgearbeitet wurden, ist die Studie "Der österreichische Luftverkehrssektor im Kontext des Wirtschaftsstandortes Österreich". Diese vom britischen Verkehrsberatungsunternehmen "Steer Davies Gleave" erstellte Studie wurde im Rahmen der Dialogveranstaltung am Mittwoch präsentiert und entwickelt mögliche Zukunftsszenarien für den Luftfahrtstandort Österreich, insbesondere Wien.
Circa ein Drittel des Verkehrs am Wiener Flughafen ist Transferverkehr, damit und als Lufthansa-Drehkreuz ist Wien ein wichtiger Knotenpunkt in Mitteleuropa. Im Vergleich mit den Konkurrenzflughäfen München, Zürich und Istanbul, die in Bezug auf Flugfrequenzen und erreichbare Destinationen vergleichbar sind, verfügen München und Zürich über ein größeres Transfervolumen, Wien aber über mehr Direktverbindungen als Zürich. Sieben Prozent der weltweiten Wirtschaftsleistung sind von Wien aus direkt erreichbar.
Positiv bezüglich des Standorts Wien hebt die Studie die Anreizwirkung von Rabatten bei Passagiergebühren im Transfersegment hervor. Mit rund 15.000 direkt Beschäftigten ist der Wiener Flughafen der größte Arbeitgeber in Ostösterreich, insgesamt hängen an den österreichischen Flughäfen direkt und indirekt 54.000 Arbeitsplätze, die Wertschöpfung beträgt 3,9 Milliarden Euro.
Um den Status als Drehkreuz zu halten und zukünftiges Wachstum zu
ermöglichen, empfiehlt die Standortstudie den Bau der dritten Piste am Flughafen Wien. "Bei solchen Projekten ist es immer wichtig, auch die Bevölkerung mitzunehmen", sagte Bures. "Alle ökonomischen Argumente helfen nicht, wenn die Akzeptanz in der Bevölkerung nicht gegeben ist. Die gesellschaftliche Akzeptanz ist die Voraussetzung für die spätere Wertschöpfung."
Neben der Standortstudie wurden im Rahmen der "Road Map Luftfahrt
2020" auch das "Grundsatzpapier Liberalisierung" und der Abschlussbericht der Arbeitsgruppe "Wettbewerbsfähige Kostenfaktoren" erstellt. Dieses empfiehlt eine volle Liberalisierung des Luftverkehrssektors bis zur dritten und vierten Freiheit (Beförderung von Passagieren aus dem und ins Heimatland der Fluglinie in/aus einem anderen Staat), die Liberalisierung der fünften Freiheit (Transport zwischen zwei Drittstaaten mit Start- oder Endpunkt im Heimatland)
nur unter bestimmten Voraussetzungen. "Wir treten für eine
Liberalisierung ein, doch diese muss stets unter dem Grundsatz des
fairen Wettbewerbs stehen", sagte Bures.
(red / Verkehrsministerium / Titelbild: Der Flughafen Wien ist Österreichs Tor zur Welt, die AUA die bedeutenste Fluglinie am Standort - Foto: Austrian Wings Media Crew)