"Unter den Randziffern 32 und 33 hat der EuGh zudem unmissverständlich festgestellt, dass der alte AUA-KV für das AUA-Personal und der alte Tyrolean-KV für das Tyrolean-Personal nachwirkt." Die in einer Presseaussendung der AUA getätigte Aussage, der EuGh habe die Frage "ob Tyrolean Kollektivvertrag den nachwirkenden Austrian Kollektivvertrag ablöst unbeantwortet" gelassen, bezeichnete Minhard wörtlich als "Blödsinn".
Er forderte den Eigentümer der AUA (die Lufthansa, Anm.) auf, endlich "Verantwortung" zu übernehmen. "AUA-Chef Jaan Albrecht hat Prämien für den Betriebsübergang kassiert. Er soll einmal offenlegen, wie viel Geld da geflossen ist. Angesichts der bisherigen Gerichtsurteile wäre auch zu prüfen, ob diese Prämien nicht zurückbezahlt werden müssen. Es kann ja nicht sein, dass jemand hohe Beträge als Bonus für etwas erhält, das dann gar nicht funktioniert." Anmerkung der Redaktion: Die Zahlung von Boni an das Management im Zusammenhang mit dem Betriebsübergang wird von AUA-Sprecher Peter Thier dementiert.
Die implizite Drohung des Managements, dass es wegen der jüngsten Urteile einen "Investionsstopp" (das bedeutet, die Beschaffung eines Fokker-Nachfolgers sowie neuer Langstreckenmaschinen liegt auf Eis) gibt, ist für Minhard entbehrlich.
"Der Betriebsrat ist jederzeit verhandlungsbereit. Die Gerichte haben jedoch einen klaren Punkt vorgegeben, an dem diese Verhandlungen zu beginnen haben. Das muss auch der Vorstand akzeptieren und wir fordern das Management zur Rückkehr an den Verhandlungstisch auf."
(red / Titelbild: AUA-Bordbetriebsratschef Karl Minhard - Foto: Aig / Austrian Wings Media Crew)