Österreich

AUA-Betriebsrat zum EuGh-Urteil: "Ein klares Signal!"

Hocherfreut zeigte sich AUA-Bordbetriebsratschef Karl Minhard im Gespräch mit Austrian Wings über das heutige EuGh-Urteil. "Dieser Entscheid lässt keinen Raum für Spekulationen offen und wir sind sehr froh, dass der EuGh unserer Rechtsmeinung gefolgt ist", so der Personalvertreter, der einmal mehr die grundsätzliche Verhandlungsbereitschaft des Betriebsrates betonte.

"Unter den Randziffern 32 und 33 hat der EuGh zudem unmissverständlich festgestellt, dass der alte AUA-KV für das AUA-Personal und der alte Tyrolean-KV für das Tyrolean-Personal nachwirkt." Die in einer Presseaussendung der AUA getätigte Aussage, der EuGh habe die Frage "ob Tyrolean Kollektivvertrag den nachwirkenden Austrian Kollektivvertrag ablöst unbeantwortet" gelassen, bezeichnete Minhard wörtlich als "Blödsinn".

 

Auszug aus dem Urteil des EuGh
Auszug aus dem Urteil des EuGh

 

Er forderte den Eigentümer der AUA (die Lufthansa, Anm.) auf, endlich "Verantwortung" zu übernehmen. "AUA-Chef Jaan Albrecht hat Prämien für den Betriebsübergang kassiert. Er soll einmal offenlegen, wie viel Geld da geflossen ist. Angesichts der bisherigen Gerichtsurteile wäre auch zu prüfen, ob diese Prämien nicht zurückbezahlt werden müssen. Es kann ja nicht sein, dass jemand hohe Beträge als Bonus für etwas erhält, das dann gar nicht funktioniert." Anmerkung der Redaktion: Die Zahlung von Boni an das Management im Zusammenhang mit dem Betriebsübergang wird von AUA-Sprecher Peter Thier dementiert.

 

AUA-CEO Jaan Albrecht steht wegen für den Betriebsübergang kassierter Prämien nun heftig unter Beschuss. Personalvertreter fordern die Offenlegung der Beträge, die "für etwas, das nicht funktioniert", geflossen sind.
AUA-CEO Jaan Albrecht steht wegen für den Betriebsübergang angeblich kassierter Prämien nun heftig unter Beschuss. Personalvertreter fordern die Offenlegung der Beträge, die "für etwas, das nicht funktioniert", geflossen sein sollen - Foto: Austrian Wings Media Crew

 

Die implizite Drohung des Managements, dass es wegen der jüngsten Urteile einen "Investionsstopp" (das bedeutet, die Beschaffung eines Fokker-Nachfolgers sowie neuer Langstreckenmaschinen liegt auf Eis) gibt, ist für Minhard entbehrlich.

 

"Der Betriebsrat ist jederzeit verhandlungsbereit. Die Gerichte haben jedoch einen klaren Punkt vorgegeben, an dem diese Verhandlungen zu beginnen haben. Das muss auch der Vorstand akzeptieren und wir fordern das Management zur Rückkehr an den Verhandlungstisch auf."

 

 

 

(red / Titelbild: AUA-Bordbetriebsratschef Karl Minhard - Foto: Aig / Austrian Wings Media Crew)