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Haredim sorgten für Chaos an Bord von EL AL Flug

Vergangene Woche haben streng orthodoxe Juden, so genannte Haredim, für ein veritables Chaos auf einem EL AL Flug von New York nach Tel Aviv gesorgt. Gegenüber israelischen Medien berichtete eine Passagierin, dass der Flug "ein elfstündiger Albtraum" gewesen sei.

Hintergrund des Vorfalls war, dass die Maschine angesichts des jüdischen Neujahrsfestes Rosh Ha Shanah ausgebucht war, da viele Juden zu den Feierlichkeiten nach Israel flogen, unter ihnen auch mehr als hundert Haredim. Diese weigerten sich zunächst überhaupt, neben Frauen zu sitzen und boten anderen Passagieren sogar Geld an, um deren Sitzplätze zu erhalten.

Erst als der Pilot eine Ansage machte, dass die Maschine nur dann starten könne, wenn alle Passagiere ihre Plätze eingenommen haben, setzten sich die Haredim nieder, sprangen allerdings sofort auf, nachdem die Anschnallzeichen erloschen waren. Während des weiteren Fluges standen die streng orthodoxen Gläubigen in den Mittelgängen und beteten lautstark, wird berichtet. Dadurch hätten die übrigen Passagiere einerseits die Toiletten nur erschwert aufsuchen können, andererseits sei auch das Bordservice für die Flugbegleiter erschwert worden.

Ein Teil der Reisenden beschwerte sich nach der Landung in Tel Aviv bei EL AL über diesen Vorfall, die Airline versprach, die Angelegenheit zu prüfen.

Hintergrund

Laut Wikipedia wird die Zahl der ultraorthodoxen Juden weltweit auf ca. 1,3 bis 1,5 Millionen geschätzt. Davon lebt der größte Teil, ca. 700.000, in Israel, wo sie rund 7 bis 10 Prozent der Bevölkerung ausmachen. In den USA und Kanada leben etwa 500.000 ultraorthodoxe Juden, in Europa gibt es im Vereinigten Königreich, in Frankreich, Belgien und der Schweiz größere ultraorthodoxe jüdische Gemeinschaften, die größte davon in England, wo im Jahr 2007 rund 46.500 ultraorthodoxe Juden lebten. Zentren des ultraorthodoxen Judentums befinden sich unter anderem in New York, besonders in Brooklyn, in London, Manchester und Gateshead, in Antwerpen, in Straßburg und in Zürich. In Israel gehören Jerusalem, etwa das Stadtviertel Me'a Sche'arim im Westen der Stadt, sowie die Städte Bnei Brak und Bet Schemesch zu den Orten mit großer ultraorthodoxer Bevölkerung; zahlreiche Haredim leben auch in Siedlungen in der Westbank, so etwa in Betar Illit und Modi'in Illit.

Israel selbst hat rund 8 Millionen Einwohner, von denen 75 Prozent Juden gemäß der Halacha sind. Von diesen jüdischen Einwohnern wiederum sind 46 Prozent als säkular anzusehen, 32 Prozent als traditionell, 15 Prozent als orthodox und nur 7 Prozent als streng orthodox (Haredim).

(red / Titelbild: Symbolbild EL AL - Foto: Huber)