Demnach habe sich der Flugkapitän über Frankreich zu einer kurzen Schlafpause entschlossen, sei dabei aber im Cockpit geblieben - ein international durchaus übliches Vorgehen, an dem nichts auszusetzen ist, sofern es zuvor unter den Piloten abgesprochen wird. Allerdings dürfte der Erste Offizier kurz darauf ebenfalls von der Müdigkeit übermannt worden sein, denn als die Flugsicherung über der Stadt Nantes Kontakt mit der Crew aufnehmen wollte, antwortete diese nicht.
"Für ungefähr zehn Minuten versuchte der zuständige Fluglotse alles, um Kontakt zu den Piloten herzustellen. Ohne Antwort. Danach gingen die Alarmglocken an und wir schickten unverzüglich einen Abfangjäger zu dem 'verdächtigen' Fluggerät", schildert Leutnant Loïc Tatard von den französischen Luftstreitkräften.
Deshalb habe man einen Abfangjäger losgeschickt, der parallel zum Cockpit der Brussels-Maschine flog. Erst da sei plötzlich "Bewegung im Cockpit" sichtbar gewesen. Der Abfangjäger eskortierte den Airbus noch bis zum Erreichen des belgischen Luftraumes, die Landung in Brüssel erfolgte problemlos.
Brussels Airlines erklärte in einer Stellungnahme, dass der Pilot lediglich deshalb nicht auf die Funksprüche geantwortet habe, da er dachte, dass der Fluglotse mit einer anderen Maschine Kontakt aufnehmen wollte. Allerdings hätten sich laut dem Zeitungsbericht die Hinweise verdichtet, dass der Co-Pilot tatsächlich eingeschlafen sei. Das Blatt beruft sich dabei auf "eine mit dem Vorgang vertrauten Quelle".
(red / Erster Offizier im Cockpit, Symbolbild - Foto: Austrian Wings Media Crew)