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„Heute erleben wir eine echte Premiere. Nach 35 Jahren starten wir erstmalig wieder mit einer neuen Reiseklasse“, sagte Karl Ulrich Garnadt, Mitglied des Vorstandes der Deutschen Lufthansa AG und Vorsitzender des Lufthansa Passagevorstandes im Rahmen eines kleinen Festaktes am Donnerstag in Frankfurt. Die Premium Economy sei ein wichtiger Teil des „größten Produkt-Upgrades in der Geschichte der Lufthansa“, betonte Garnadt. Bis Spätsommer nächsten Jahres wird Lufthansa im Rahmen ihrer "Qualitätsoffensive" die komplette Langstreckenflotte in der First, Business und Premium Economy Class wie geplant umrüsten. „Dann werden wir alleine mit der Premium Economy Class rund 1,5 Millionen Passagieren pro Jahr die Möglichkeit geben, zusätzlichen Komfort und Qualität zu erschwinglichen Preisen zu buchen“, sagte der Passage-Vorstandschef. Im Anschluss daran führte die 747-8I D-AIYQ mit dem Aufnahmen "Schleswig Holstein" einen rund zweistündigen Flug über Norddeutschland durch, bei dem geladene Medienvertreter und wichtige Lufthansa-Kunden die Möglichkeit hatten, das neue Produkt ausgiebig zu testen und sich auch von der 747-8I ein Bild zu machen.
Neun Tage früher als geplant, schon ab dem 1. Dezember, können Lufthansa-Kunden die Premium Economy Class auf allen Flügen an Bord der Boeing-747-8-Flotte genießen. Dann bietet die „Strich-Acht-Flotte“ "durchgängig das modernste und exklusivste Reiseerlebnis bei Lufthansa."
Der Anteil der Premium-Economy-Class-Sitze beträgt rund zehn Prozent der gesamten Sitzplatzkapazität pro Langstreckenflugzeug. Somit baut Lufthansa in den nächsten Monaten zwischen 21 (Airbus A330-300) und 52 (Airbus A380-800) neue Sitze pro Flugzeug ein. An Bord der Boeing 747-8 werden 32 Sitze mit der Premium Economy Class umgerüstet. Insgesamt hat die Fluglinie 3.600 Sitze beim Hersteller ZIM in Auftrag gegeben.
„Der bisherige Buchungseingang übertrifft deutlich unsere Erwartungen. Das zeigt, dass wir mit dem neuen Angebot den Nerv der Kunden treffen. Neben preisbewussten Geschäftsreisenden erreichen wir damit auch die schnell wachsende Zielgruppe der Privatreisenden, die auch bei der Urlaubsreise auf Komfort an Bord nicht verzichten wollen“, ergänzte Garnadt.
Neben der Premium Economy Class setzt Lufthansa auch die Umrüstung der First und Business Class an Bord ihrer Langstreckenflugzeuge mit Hochdruck fort. All diese Qualitätsmaßnahmen sollen bis Spätsommer 2015 abgeschlossen werden.
„Ich bin überzeugt, dass wir mit diesem Produkt- und Maßnahmenpaket unser Ziel sicher erreichen, die erste westliche 5 Star-Airline zu werden“, so Garnadt.
Um die gesamte Lufthansa-Flotte mit den 3.600 neuen Sitzen auszustatten, werden rund 10 Quadratkilometer Stoff benötigt. Pro Sitz, der übrigens aus tausend Einzelteilen besteht, wird ein Kilometer Nähgarn verarbeitet und die Kosten liegen bei denen eines VW-Golfs.
Der Sitz ist je nach Flugzeugtyp um bis zu drei Zentimeter breiter, als jener in der klassischen Economy Class. Zusätzlich sorgen eine eigene, breite Armlehne an jedem Sitz und eine Mittelkonsole zwischen den Sitzen für mehr Privatsphäre und damit insgesamt rund 10 Zentimeter mehr Freiraum zur Seite. Die Rückenlehne lässt sich weiter nach hinten neigen, und der Sitzabstand ist mit 38 Inch beziehungsweise 97 Zentimetern deutlich größer. Die stufenlos einstellbare Kopfstütze ist auch an den Seiten klappbar. Höhenverstellbare Fußstützen ab der zweiten Reihe und – konstruktionsbedingt – Beinauflagen mit integrierter Fußstütze in der vorderen Reihe bieten zusätzlichen Komfort. Praktische Details am Sitz wie ein Wasserflaschenhalter, eine Steckdose und viel Stauraum für persönliche Gegenstände tragen ebenfalls zu einer entspannten und angenehmen Reise bei, gibt man sich bei Lufthansa überzeugt.
Mit zwei Gepäckstücken bis zu je 23 Kilogramm kann jeder Fluggast doppelt so viel Freigepäck mitnehmen wie in der Economy Class. Gegen einen Aufpreis von 25 Euro haben die Passagiere zudem die Möglichkeit, vor ihrem Abflug die Annehmlichkeiten vieler Lufthansa Business Lounges zu genießen. Der Zugang zur Welcome Lounge in Frankfurt ist gegen eine Gebühr von 50 Euro möglich. Der Check-in- und der Boardingprozess sowie die Handgepäckbestimmungen entsprechen denen der Economy Class.
An Bord erwartet die Premium-Economy-Passagiere ein aufgewerteter Service, betont man beim Kranich: Jeder Fluggast wird mit einem Welcome Drink begrüßt, und am Platz erwarten die Gäste eine eigene Wasserflasche sowie ein hochwertiges Amenity Kit mit praktischen Reiseaccessoires. Die Mahlzeiten werden in einem der neuen Klasse entsprechenden Rahmen mit Menükarten präsentiert und auf Porzellangeschirr serviert.
Das umfangreiche Inflight-Entertainment-Programm können die Fluggäste über den eigenen Touchscreen-Bildschirm im Vordersitz verfolgen und zusätzlich mit einer Fernbedienung steuern, die gleichzeitig als Controller für die Computerspiele dient. Der Monitor ist mit einer Bilddiagonale von elf bis zwölf Zoll (28 bis 30 Zentimeter) je nach Flugzeugtyp um mindestens zwei Zoll größer als der Monitor in der Economy Class. Außerdem bietet jeder Platz einen USB-Anschluss und eine Steckdose zur Nutzung eigener Geräte. Eine vielfältige Auswahl an Zeitungen und Zeitschriften ergänzt das Unterhaltungsangebot.
Auch ansonsten ist die Boeing 747-8I der Lufthansa in jeder Hinsicht technisch auf dem neuesten Stand, obwohl das Ur-Design des Jumbos auf die 1960er Jahre zurückgeht.
First & Business Class an Bord des Jumbos
Im Bug der Maschine befinden sich acht First Class Sitzplätze, die sich in ein 80 Zentimeter breites und 208 Zentimeter langes Bett umwandeln lassen. Auf das Konzept geschlossener Suiten, wie es derzeit bei den Golf-Carriern in Mode ist, hat man beim Kranich bewusst verzichtet. "Wir setzen auf einen Lounge-Charakter, das gewährleistet ein exklusives Reiseerlebnis ohne Einschränkungen durch feste hohe Wände", erläutert Lufthansa-Sprecher Andreas Bartels im Gespräch mit Austrian Wings während des Fluges. Zudem ist die First mit einem speziellen Schallschutz und Trittisolierung ausgestattet.
Die Business Class ist auf das Haupt- und Oberdeck verteilt, auch hier können die Sitze in ein fast zwei Meter langes Bett umgewandelt werden. Einziger Wehmutstropfen: Im Oberdeck - im Gegensatz zum A380 führt nur eine Treppe dorthin - ist es allerdings verhältnismäßig laut, konstruktionsbedingt. Hier würden sich Premium-Kunden eine bessere Schallisolierung wünschen.
Auch die reguläre Economy Class an Bord des Jumbos wurde modern gestaltet und bietet ausreichend Sitzabstand sowie ein modernes und helles Design mit einem persönlichen Bordunterhaltungsprogramm.
Verhältnismäßig "klassisch" geht es dagegen im Cockpit zu: Obwohl sich das Design des Zweimann-Cockpits an dem der Boeing 747-400 und der Boeing 787 Dreamliner orientiert, wirkt es optisch nicht ganz so modern wie jenes der Airbus-Konkurrenten, gleichwohl versprüht es einen Charme, der an die großen Tage der Luftfahrt erinnert, als nahezu alle großen Airlines den Jumbo in ihrer Flotte hatten und damit die Flughäfen dieser Welt ansteuerten.
Heute dagegen mustern immer mehr Airlines ihre 747-Flotten aus und ersetzen sie durch zweistrahlige Modelle, etwa die 777-300ER, was dazu führt, dass sich die 747-8I nur schwer verkauft. Neben Lufthansa haben bisher lediglich Air China und Korean Air dieses Modell in der Passagierversion bestellt.
Beim Kranich jedoch ist man vom Konzept der 747 nach wie vor überzeugt und mit dem jüngsten Spross der Jumbo-Familie wird Lufthansa noch viele Jahre Millionen Passagiere rund um den Globus befördern. Denn die 747 bleibt, was sie seit 1969 ist: Die Königin der Lüfte.
Weitere Fotoimpressionen:
(red CvD, HP / Lufthansa / Alle Fotos: Austrian Wings Media Crew)