Nach 64 Monaten intensiver Ermittlungen hat die Staatsanwaltschaft die Verfahren - wie berichtet- eingestellt und den Beschuldigten damit quasi einen Persilschein ausgestellt. Nicht nur Justizinsider kritisieren die schiefe Optik dieser Entscheidung. Auch die breite Öffentlichkeit fragt sich nun mit Sicherheit, ob hier die großen Parteien SPÖ und ÖVP unter Umständen wieder einmal "gepackelt" und sich gegenseitig gedeckt haben, weil sie allesamt womöglich den sprichwörtlichen "Dreck am Stecken" haben?
Eine durchaus berechtigte Frage. Eine Krähe hackt der anderen bekanntlich kein Auge aus, sagt schon ein altes Sprichwort. Und alle vier ehemaligen Flughafenvorstände sind entweder der einen oder der anderen Partei zuzurechnen, Gabmann galt gar als enger Vertrauter des niederösterreichischen Landeshauptmannes Erwin Pröll.
Dem Ansehen der Justiz und dem Vertrauen der Österreicherinnen und Österreicher in eben dieses Instruments des Rechtsstaates war die Entscheidung, Kaufmann, Domany, Schmid und Gabmann nicht anzuklagen sicher nicht förderlich.
Vielmehr entsteht (ob zutreffend oder nicht, soll an dieser Stelle nicht bewertet werden) sicherlich bei vielen Bürgern im Land der Eindruck, dass manche Menschen "gleicher" als andere sind. Dass vielleicht Druck auf Staatsanwälte und Richter ausgeübt wird, um bestimmte Personen vor einer Verurteilung zu schützen. Dass Politiker und Manager die Dinge lieber unter sich regeln, frei nach dem Motto: "Moch da kane Sorg'n, mir wer'n kan Richter brauchen ..."
Text: E. Szeles
Titelbild: Das "Millionengrab" Skylink am Flughafen Wien - Foto: Austrian Wings Media Crew
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