Angeblich, so die AUA, habe eine Kundenumfrage ergeben, "dass ein Angebot an Lesematerial in Form von Printmedien für die Gesamtzufriedenheit und Kaufentscheidung unserer Fluggäste, besonders auf Kurz- und Mittelstreckenflügen, eine geringe Rolle spielt".
Dies hänge "sicherlich auch damit zusammen, dass mobile Technologien wie Smartphones und Tablets zunehmend an Bedeutung gewinnen".
Für Reisende in der Business Class bleibt das Angebot dagegen unverändert. Auf Langstrecken- und Ferienflügen werde es auch weiterhin ein Zeitschriftenangebot geben. Ebenso erhalten HON Circle Members, Senatoren und Frequent Travellers weiterhin ein Angebot an Printmedien an Bord, und zwar "unabhängig von der Buchungsklasse", wie es in dem Schreiben an die Belegschaft heißt.
Heftige Kritik von der Belegschaft
Nach eigenen Angaben reagiere die AUA damit "nicht nur auf aktuelle Trends, wir transportieren auch weniger Gewicht und sparen dadurch Treibstoff". Letzteres dürfte nach Einschätzungen von Insidern der wahre Grund für das reduzierte Serviceangebot sein. "Ein weiterer Schritt weg vom Qualitätscarrier in Richtung Low low low cost", kommentierte dies beispielsweise ein Flugbegleiter gegenüber Austrian Wings. "Bald bietet Ryanair mehr Service als wir", meint eine Kollegin. Gerade für Wenigflieger in der Economy Class seien die Zeitungen und Magazine vielfach auch eine Art "Beschäftigungstherapie", zumal nicht wenige Passagiere unter Flugangst oder zumindest einem unguten Gefühl beim Fliegen leiden. "Und nicht jeder hat ein Smartphone, beziehungsweise es gibt viele Menschen, die gerne in Zeitungen blättern und nicht nur auf den Bildschirm des Handys oder Tablets starren wollen", äußerten alle von Austrian Wings am Wochenende dazu konsultierten AUA-Mitarbeiter ihr Unverständnis für diese erneute Servicereduktion, insbesondere vor dem Hintergrund, dass die AUA - ebenfalls aus Kostengründen, wie hinter vorgehaltener Hand zu hören ist - das Bordunterhaltungssystem auf der gesamten Airbusflotte schon vor Monaten deaktiviert hat, Austrian Wings berichtete.
Seitens der AUA wiederum heißt es in dem internen Schreiben nur lapidar, man konzentriere sich nun "vermehrt auf den Einsatz neuer Informationstechnologien für mobile Endgeräte". "Derzeit prüfen wir Anwendungsmöglichkeiten digitaler Medien an Bord sowie am Boden." Über die weiteren Einzelheiten würden die Mitarbeiter "auf dem Laufenden gehalten", wie abschließend festgehalten wird.
Bei den beiden anderen österreichischen Fluglinien, NIKI und InterSky, gibt es auch weiterhin kostenlose Zeitschriften für Economy Class Passagiere.
(red / Titelbild: Economy-Class-Passagiere werden schon bald auf Zeitungen verzichten müssen, Symbolbild - Foto: Austrian Wings Media Crew)