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"Baby on board": Geburt auf Southwest-Flug

Eine Maschine der Southwest Airlines wurde überraschend zum "fliegenden Kreißsaal" - nur kurz nach dem Start setzten bei einer Passagierin plötzlich die Wehen ein.

Kaum aus San Francisco (USA) abgehoben, wurde die Routine an Bord von Flug 623 nach Phoenix ordentlich durcheinandergebracht. Eine Hochschwangere an Bord bekam Wehen, und nur kurze Zeit später war ihr Sohn bereits zur Welt gekommen.

Maßgeblichen Anteil am problemlosen Ausgang der Situation hatten ein an Bord befindlicher Arzt und eine auf Notfallmedizin spezialisierte Krankenschwester, die sofort für eine kompetente medizinische Betreuung der Mutter und ihres Kindes sorgten. Trotz der außergewöhnlichen Umstände lief alles jedoch ruhig und besonnen ab, berichten andere mitreisende Passagiere: "Niemand geriet in Panik", sagte etwa Augenzeuge Ely Alexander gegenüber einer lokalen TV-Station. "Es war beeindruckend, wie viele Leute ihre Hilfe angeboten haben!"

Der Pilot entschied sich für eine unmittelbare Notlandung in Los Angeles, wo die frischgebackene Mutter und der Säugling in die Obhut von Rettungskräften gegeben wurden. "Mutter und Kind geht es absolut gut", bestätigt der Leiter der Feuerwehr von Los Angeles, Jaime Moore. "Es kommt nicht oft vor, dass wir zum Flughafen ausrücken müssen, um ein an Bord entbundenes Baby in Empfang zu nehmen!" Auch der Southwest-Kapitän bekräftigt: "Ein schöner Tag. Alles verlief großartig." Und Flugbegleiterin Danielle Fite ergänzt: "Alle haben am Ende applaudiert."

Training für den außergewöhnlichen Ernstfall: Bei "Doc on Board" etwa werden Mediziner auf derartige Szenarien optimal vorbereitet. - Foto: Austrian Wings Media Crew
Training für den außergewöhnlichen Ernstfall: Bei "Doc on Board" etwa werden Mediziner auf derartige Szenarien optimal vorbereitet. - Foto: Austrian Wings Media Crew

Das Flugzeug wurde in der Folge zur Reinigung außer Dienst gestellt, alle Passagiere umgebucht. Sie erreichten ihr Ziel mit zweieinhalbstündiger Verspätung.

"Eine Geburt an Bord eines Flugzeuges ist zweifellos ein herausfordernder Umstand für alle Beteiligten, nicht zuletzt für Ärzte und Pflegepersonal, die zufällig zu einem solchen Ereignis hinzustoßen", sagt Dr. David Gabriel, Pilot und Anästhesist sowie Mitbegründer der österreichischen Initiative "Doc on Board" im Gespräch mit Austrian Wings. "Entsprechendes Training und Erfahrung tragen in solchen Situationen maßgeblich zu einem optimalen Ausgang bei!" Interessierte Ärzte können in entsprechenden Workshops den Umgang mit medizinischen Zwischenfällen an Bord von Flugzeugen trainieren. Aktuelle Termine sind auf der Website von "Doc on Board" zu finden.

(red Aig / Titelbild, Symbolfoto: Boeing 737 von Southwest Airlines - Foto: Wiki Commons)