Die Bodenverkehrsdienste umfassen Leistungen wie das Be- und Entladen oder die Betankung und Enteisung der Flugzeuge. In dem sehr arbeitsintensiven Geschäft entfallen rund 70 Prozent der Kosten auf die Löhne der Mitarbeiter. „Hätte die EU-Kommission hier noch mehr Konkurrenz verordnet, als es ohnehin schon gibt, wäre das zwangsläufig zulasten der sozialen Standards gegangen“, sagte Beisel. „Die deutschen Flughäfen begrüßen einen fairen Wettbewerb, bei dem es um die Qualität der Prozesse geht – einen Wettbewerb der niedrigsten Lohnkosten lehnen wir entschieden ab“, so Beisel weiter.
Der Flughafenverband ADV hatte sich von Anfang an gegen die Liberalisierungspläne der EU-Kommission stark gemacht. Neben den sozialen Konsequenzen einer weiteren Marktöffnung kritisierte die ADV vor allem die Benachteiligung der flughafeneigenen Bodenverkehrsdienste gegenüber ihren Konkurrenten, zum Beispiel bei der Beauftragung von Subunternehmern.
Die Entscheidung, das BVD-Dossier zurückzuziehen, geht aus dem Arbeitsprogramm der EU-Kommission für das Jahr 2015 hervor. Das Papier ist für den 17. Dezember 2014 zur Veröffentlichung vorgesehen.
(red / ADV / Titelbild: Mehr als 2.500 Menschen demonstrierten 2012 in Brüssel gegen die geplante Liberalisierung der Bodenverkehrsdienste auf den europäischen Flughäfen - Foto: Ulrich Lehner / Austrian Wings Media Crew)