Der Vorfall ereignete sich demnach Samstagabend, als in Frankfurt heftiges Schneetreiben herrschte. Nachdem dieses abgeklungen war, wurden aufgrund der Situation ausnahmsweise auch nach 23 Uhr noch 30 Starts und Landungen abgewickelt. Nach Mitternacht darf jedoch ausschließlich bei medizinischen Notfällen in Frankfurt gelandet werden.
Deshalb habe der Fluglotse die Besatzung des aus Abu Dhabi kommenden A330 der Etihad auch darauf hingewiesen, dass eine Landung aufgrund des Nachtflugverbotes eigentlich nicht mehr möglich sei. Daraufhin habe der Pilot erklärt, er habe nicht genügend Treibstoff um einen anderen Flughafen anzusteuern und sei um 00:25 Uhr aufgesetzt.
"Wir können einen Piloten nur auf die fehlende Landeerlaubnis hinweisen, aber nicht an der Landung hindern. Wir sind nur für die Sicherheit im Luftraum zuständig", sagte DFS-Sprecherin Kristina Kelek zu "hr-online".
Der Pilot sei noch am Flughafen zum Rapport einbestellt worden, heißt es aus dem hessischen Verkehrsministerium. "Er hatte den klaren Hinweis, dass er nach 24 Uhr nicht mehr landen durfte. Trotzdem kam er einfach runter", betonte Ministeriumssprecher Marco Kreuter und kündigte laut dem "Hessischen Rundfunk" ein Ordnungswidrigkeitsverfahren gegen den Piloten an.
Außerdem bestehe der Verdacht, dass der Pilot hinsichtlich der Resttreibstoffmenge gelogen habe. Es habe sich nämlich noch genügend Kerosin für den Weiterflug nach Köln an Bord befunden.
Eine Stellungnahme von Etihad zu diesem Vorfall ist angefordert.
(red / Titelbild: Ein Etihad A330, Symbolbild - Foto: Austrian Wings Media Crew)