So bemängeln die Prüfer unter anderem lückenhafte Dokumentationsverfahren sowie die Verletzung von Vergabevorschriften, wie es in dem Papier heißt, welches heute dem Nationalrat vorgelegt wurde.
Weder stünde, so der Bericht, ein zentrales Fuhrparkmanagement zur Verfügung, noch eine entsprechende Übersicht über die verwendeten Kraftfahrzeuge und deren jeweiligen Status bzw. ihre Einsatzbereitschaft. Zudem seien Beschaffungsunterlagen aus dem Zeitraum zwischen 2009 und 2011 nicht mehr auffindbar, und der Rechnungshof beanstandet Unregelmäßigkeiten bei Fahrzeugverkäufen: so soll 2012 ein Mitarbeiter versucht haben, einen Teil des Verkaufserlöses für private Interessen zweckzuentfremden. Auch dies sei nicht zuletzt auf fehlende Kontrollstrukturen zurückzuführen, konstatieren die Prüfer.
Am Flughafen ist man um Schadensbegrenzung bemüht - in einer Aussendung wird betont, dass "wesentlichen Empfehlungen des Rechnungshofes wurden bereits erfolgreich umgesetzt" worden seien. Seit Ende 2011 verfüge man auch über einen zentralen Einkauf und man habe das interne Kontrollsystem "völlig neu aufgesetzt", betont die VIE-Konzernkommunikation. Außerdem sei die Flughafen Wien AG mittlerweile "anders strukturiert" als zu jenem Zeitraum, auf den sich der Prüfbericht beziehe.
Einen ebenfalls durch den Rechnungshofbericht aufgedeckten Fall, wonach ein Flughafen-Mitarbeiter zwischen 2011 und 2013 mit einer Tankkarte illegal Treibstoff im Wert von über 2.000 Euro abgezweigt habe, bestätigt der Flughafen, spricht jedoch davon, dass dies bereits intern erkannt worden war und der betreffende Mitarbeiter daraufhin entlassen wurde. Das Geld sei zudem zurückgezahlt worden. Ebenso sei bei dem erwähnten Fahrzeugverkauf verfahren worden, der Schaden in Höhe von 21.000 Euro bereits wieder an die Flughafen Wien AG zurückgezahlt, so das Unternehmen.
Ein Dorn im Auge ist den Rechnungshof-Prüfern auch die Nutzung von Flughafen-Pkw für private Zwecke. Eine durch den Vorstand per 2012 zudem erlassene Dienstwagenordnung habe zu einem sprunghaften Anstieg von zuvor 21 auf 38 Fahrzeuge geführt, indem plötzlich nahezu allen Bereichsleitern ein solches Firmenfahrzeug zugebilligt worden sei. Der Flughafen jedenfalls beteuert, künftig "die ordnungsgemäße Verwendung der Fahrzeuge sicherstellen" zu wollen.
(red Aig / Titelbild: Austrian Wings Media Crew)