Ein Mieter eines großen Gemeindebaus hatte den Notruf 144 gewählt. Der Leitstellendisponent entsendete einen mit drei Sanitätern besetzten Rettungstransportwagen (RTW), der wenige Minuten später am Notfallort eintraf. Im Rahmen der Untersuchung des Patienten schrieben die Sanitäter ein EKG, das den "Verdacht auf Herzinfarkt" rechtfertigte, wie ein Sprecher gegenüber Austrian Wings erklärte. Daher entschied sich die RTW-Crew zur Nachforderung eines Notarztes.
Die zuständige Rettungsleitstelle alarmierte daraufhin den in Aspern stationierten Notarzthubschrauber Christophorus 9, der wenige Minuten später inmitten des Gemeindebaus landete.
Was für die Bewohner, die massenweise auf die Balkone gekommen waren, um zu gaffen, spektakulär aussah, war für den Piloten weitgehend Routine.
Nachdem die diensthabende Notärztin den Patienten untersucht hatte und ein Herzinfarkt ausgeschlossen worden war, beförderte der RTW den etwa 50-jährigen Mann ins Krankenhaus Lainz, während Christophorus 9 zum Stützpunkt zurück kehrte.
Der ÖAMTC würde übrigens auf den Kosten für diesen Einsatz sitzenbleiben, wenn nicht die Stadt Wien und das Land Niederösterreich finanziell unterstützend eingreifen würden. Die Sozialversicherungen weigern sich nämlich dem Rettungsdienst die tatsächlich erbrachten Leistungen zu erstatten. Sie bezahlen ausschließlich nach transportierten Patienten und selbst hier nur eine, in vielen Fällen nicht kostendeckende, Pauschale - eine österreichische Eigenheit, die mitverantwortlich dafür ist, dass die Ausbildung des Sanitätspersonals im Vergleich zu anderen westeuropäischen Staaten qualitativ stark hinterher hinkt.
(red / Alle Fotos: Vom Fotografen für Austrian Wings zur Verfügung gestellt - keine Verwendung ohne schriftliche Genehmigung der Redaktion)